Donnerstag, 13. Oktober 2011

Das EU-Rettungspaket für Griechenland

Für alle Wirtschaftsbanausen, die das Rettungspaket der EU für Griechenland nicht verstehen, sandte uns Schachfreund Danner folgende bildhafte Geschichte:
Es ist ein trüber Tag in einer kleinen griechischen Stadt. Es regnet und alle Straßen sind leer gefegt. Die Zeiten sind schlecht, jeder hat Schulden und alle leben von Krediten. 
An diesem speziellen Tag fährt ein reicher deutscher Tourist durch die Stadt, hält bei einem kleinen Hotel und legt einen 100-EUR-Schein auf den Tresen an der Rezeption. Er sagt dem Eigentümer, dass er die Zimmer inspizieren möchte, um vielleicht eines für eine Übernachtung zu mieten. Der Eigentümer gibt ihm einige Schlüssel und lässt den Gast alleine die Zimmer besichtigen. 
Als der Besucher die Treppe hinaufgegangen ist, nimmt der Hotelier den 100-EUR-Schein, rennt zum nächsten Haus und bezahlt seine Schulden beim Schlachter. Der Schlachter nimmt die 100 Euro, rennt die Straße runter und bezahlt den Schweinezüchter. Dieser nimmt die 100 Euro und begleicht seine Rechnung beim Futter- und Treibstofflieferanten. Der Mann bei der Bauern-Coop nimmt den 100-EUR-Schein und rennt zur Kneipe und bezahlt seine Getränkerechnung. Der Kneipenwirt schiebt den Schein zu einer an der Theke sitzenden Dame des Gewerbes, die auch harte Zeiten hinter sich hat und dem Wirt einige Gefälligkeiten auf Kredit gegeben hatte. Diese rennt nun zum Hotel und bezahlt die ausstehende Zimmerrechnung mit dem 100-EUR-Schein. Der Hotelier legt den Schein wieder zurück auf den Tresen, so dass der wohlhabende Reisende nichts bemerken würde. 
In diesem Moment kommt der deutsche Tourist wieder die Treppe herunter, nimmt den 100-EUR-Schein und meint, dass ihm die Zimmer nicht gefielen. Er steckt das Geld ein und verlässt die Stadt. 
Niemand produzierte etwas. Niemand verdiente etwas. Wie auch immer - die Stadt ist nun  ohne Schulden und man schaut mit großem Optimismus in die Zukunft. 
Und dies ist das System, wie das EU-Rettungspaket funktioniert!

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