Samstag, 7. Februar 2015

Reaktionen auf Niederlagen

Auf der Website vom ---> Bahn-Schachklub Wuppertal fand ich eine vergnügliche Anekdotenseite, von der der nachstehende Text stammt. Für die Erlaubnis der Wiedergabe bedanke ich mich recht herzlich.

Quelle: pixabay.com (geralt)
Wenn man eine Partie aufgeben muss, hat man viele Möglichkeiten, es zu tun, je nach Geschmack und Temperament. Eine Zusammenstellung gaben die Meister Kmoch und Reinfeld in Engelhardts Schach-Taschenjahrbuch 1958. Der Leser kann sich unter folgenden historischen Beispielen ein Vorbild suchen.

Sir George Thomas: Fast glücklich zu nennendes Lächeln, herzliches Händeschütteln mit dem Gewinner.
Dr. M. Euwe: Gleichbleibende Freundlichkeit.
A. Nimzowitsch: "Ausgerechnet gegen diesen Idioten muss ich verlieren!"
D. Janowski: Bezeichnete den Gegner als grössten Patzer der Schachgeschichte, machte dem Turnierkomitee heftige Vorwürfe, Leute zum Turnier eingeladen zu haben, "deren klägliches Spiel einen wirklichen Meister krank machen muss".

J. R. Capablanca: Nahm den Ausdruck eines Millionärs an, der einem Bettler ein Geldstück reicht.
Grünfeld: Stellte die Uhr ab und verließ den Kampfplatz, ohne den Gegner auch nur eines Blickes zu würdigen.
Dr. A. Aljechin: Stellte bei Wiederaufnahme der abgebrochenen Partie fest, dass der Gegner den Gewinnzug abgegeben hat, ergriff seinen König und warf ihn quer durch den Turniersaal.
Dr. S. Tartakower: Pflegte überhaupt nicht aufzugeben, sondern sich lieber matt setzen zu lassen, denn er war der Urheber des beherzigenswerten Wortes "Durch Aufgeben hat noch niemand eine Partie gewonnen !"


Obigen Text könnte man mit eigenen Erfahrungen ergänzen.
Erwin bekam z. B. nach einem glücklichen Sieg von einem Tiroler "Schachfreund" eine Dame ins Gesicht geworfen, die ihn an der Augenbraue traf.
Im Internet gewann ich vor kurzem eine Blitzpartie gegen einen zu diesem Zeitpunkt geringfügig elostärkeren Spieler. Der fing daraufhin an, sehr beleidigende Kommentare zu schreiben. Normalerweise würde er gegen solche Schwächlinge, wie ich einer bin, von hundert Partien alle gewinnen .....

Weitere Erfahrungen wären als Kommentar sehr willkommen.

Freitag, 6. Februar 2015

Kleine Regelkunde für Schnellschach

Quelle: Pixabay.com (geralt)
Morgen startet die Pinzgauer Schnellschach-Meisterschaft. Aus diesem Grund, als Auffrischung, eine kleine Regelkunde für Blitz- und Schnellschach:

1) Zu Blitzschach zählen Bewerbe, die max. 10 Min. pro Spieler dauern dürfen (inkl. Zeitgutschrift pro Zug, berechnet auf eine 60-Züge-Partie). Bei mehr als 10 Minuten bis weniger als 60 Minuten Bedenkzeit pro Spieler spricht man von Schnellschach.

2) Ein Zug ist ausgeführt, wenn der Spieler seine Figur, die er zieht, ausgelassen hat.
Ein Zug ist abgeschlossen, wenn nach der Ausführung des Zuges die Uhr gedrückt wurde.

3) Die Zurücknahme eines regelwidrigen Zuges, wenn die Uhr noch nicht gedrückt wurde, ist erlaubt und ein neuer Zug unter der Regel „berührt – geführt“ kann vorgenommen werden! Kann mit der berührten Figur kein regelgerechter Zug ausgeführt werden, darf eine andere Figur gezogen werden.

4) Ein abgeschlossener regelwidriger Zug (wenn die Uhr bereits gedrückt wurde) verliert die Partie bei sofortiger Reklamation durch den Schiedsrichter (!) oder Gegner. Letzterer darf seinen Zug noch nicht ausgeführt haben.

5) Umwandlung des Bauern: Ein Bauer auf dem Umwandlungsfeld muss in eine Figur umgewandelt werden, ansonsten der Zug (nach dem Drücken der Uhr) nicht regelgemäß ist und verliert.
Ein für die Umwandlung verkehrt aufgestellter Turm bleibt ein Turm – ist keine Dame. Ist keine geeignete Figur für die Umwandlung vorhanden, die Uhr abstellen und den Schiedsrichter rufen, der die gewünschte Figur besorgt.

6) Die Hand, die zieht, drückt auch die Uhr.

7) Die Rochade ist einhändig auszuführen, beginnend mit dem Doppelschritt des Königs!

8) Wenn jemand kurzzeitig das Brett verlässt (z. B. für einen Toilettengang o.ä.), dürfen die Uhren nicht abgestellt werden.

Donnerstag, 5. Februar 2015

Aus der Chronik des Jahres 1975: Oberndorf - Uttendorf

Der Sieg der Yokozunas am Samstag gegen Oberndorf/Laufen war überraschend hoch. Der Eloschnitt der beiden Teams war nämlich fast gleich: 1846 zu 1836.
Dieser schöne Erfolg erinnerte mich an das Jahr 1975. Wir spielten als Meister der 2. Klasse Süd gegen den Nordmeister Oberndorf. Und wir gewannen beide Spiele, worauf wir in die zweithöchste Salzburger Spielklasse, das war damals die 1.Klasse, aufstiegen:
Der obige Text stammt aus der damaligen "Klubzeitung" (mit Spiritumdrucker erzeugt), die mehrmals pro Jahr an alle Spieler sowie Gönner versandt wurde.

Mittwoch, 4. Februar 2015

Faschings-Eisschießen

Seit Jahrzehnten gab es jeden Faschingsdienstag im Dorf ein großes Eisschießen zwischen der Gemeindeverwaltung und dem Verein "Handel und Gewerbe". Seit einigen Jahren sind dazu immer alle Uttendorfer Vereine eingeladen.

Die linksstehende Einladung dazu (wird durch Anklicken lesbar) erhielt dieser Tage unser Schachklub.

Wer von den Uttendorfern "Schach-Cracks" Interesse hat, bei diesem Spaß dabei zu sein, möge das durch einen entsprechenden Kommentar oder eine Mitteilung an "Präsi" Thomas Feichtner kundtun.

Dienstag, 3. Februar 2015

Tussens Sieg

Schwarz zieht 17. ...Sg4
Der Mann mit der Tuba
hat auch am Schachbrett
einen langen Atem.
"Tuss", Manfred Theußl, lieferte am Samstag wieder, wie meist, eine lange und interessante Partie.
Nach schönen Opfern, bei denen er die allerbeste Fortsetzung nicht fand, sah das Spiel schon nach Remis aus, als sein Gegner Max Reubel ein Black Out hatte und seinen Turm einstellte.

---> die Partie ab der Diagrammstellung!




Montag, 2. Februar 2015

Prominente Schachliebhaber

Von Felix Magath (Bild links), ehemaliger deutscher Fußball-Nationalspieler, jetzt Fußballtrainer und -manager, ist schon lange bekannt, dass er das Schachspiel liebt.
Das zweite Bild links unten zeigt ihn in jüngeren Jahren bei einem Simultan gegen den damaligen Schach-Weltmeister Garri Kasparow.
Kasparov Magath 1985 Hamburg-2Momentan tritt er (wieder) als Schirmherr eines der größten Online-Schachturnier auf, an dem sich zehntausende Kinder aus sieben europäischen Ländern und den USA beteiligen. Das Turnier heißt "yes2chess" und läuft leider ohne österreichische Schulen.
---> Onlineturnier yes2chess!

Alexander Khoroshilov 2
alle Fotos von Wikipedia
Nun las ich in der Zeitung, dass auch der russische Sieger des letzten Nachtslaloms von Schladming, Alexander Khoroshilov (Bild rechts, Namensschreibung laut FIDE, gemäß Wikipedia lautet der Name Alexander Wiktorowitsch Choroschilow), ein begeisterter Schachspieler sein soll. Mit dieser Tatsache wurde seine kühle Reaktion auf seinen überraschend klaren Zwei-Brettl-Triumph über die Weltelite zu erklären versucht.

Von beiden Herren existiert in der FIDE keine Elozahl.

Sonntag, 1. Februar 2015

Februar-Bauernregel und Pinzgauer Meisterschaft

Februar mit Frost und Wind macht die Ostertage lind.

Kälte und Wind am 7. Februar werden die Teilnehmer an der Pinzgauer Schnellschachmeisterschaft nicht vom Kommen abhalten. Im Maishofener Turniersaal wird es warm sein und wir werden hitzige Partien erleben. Zuletzt gibt es noch schöne Preise und bei der Tombola kann noch einmal das Glück lachen.
Und zusätzlich wärmt noch der Gedanke an schöne, linde Ostern!
Starkes Schneetreiben am Turniertag wäre da für manche schon eher ein Grund, lieber daheim zu bleiben. Laut Wetterprognose wird es aber Gott sei Dank nicht zu stürmisch zugehen.

Samstag, 31. Januar 2015

Oberndorf/Laufen - Yokozuna Uttendorf 1,5:4,5

Quelle: Pixabay.com
In der 8. Runde der Landesliga A mussten unsere Einser mit einer Verlegenheitsmannschaft den weiten Weg nach Oberndorf antreten. Die Bretter 1, 2, 5 und 6 der Stamm-Mannschaft waren ausgefallen.
Gott sei Dank sind die "Senoplastler" spielfreudig und sprangen in die Bresche.
Doch Oberndorf scheint es dieses Wochenende ähnlich ergangen zu sein. So kamen unsere Yokozunas zu einem unerwarteten und tollen 1,5:4,5-Auswärtssieg.

Laut einem telefonischen Kurzbericht von Manfred Theußl verliefen die Partien folgendermaßen:
Brett 1: Viktor Loreth, 1762 - Thomas Feichtner, 2049   0:1
Thomas konnte dem Oberndorfer Jungstar einen Bauern abnehmen und spielte dann seinen Vorteil druckreich nach Hause.
Brett 2: Max Reubel, 2001  - Manfred Theussl, 1959   0:1
Manfred opferte  zuerst einen  Springer und dann noch die Qualität. Nach der kompletten Abwicklung verblieben ihm zwei Mehrbauern, die er aber in der Folge wieder hergeben musste. In einem Endspiel mit Turm und Springer plus 4 Bauern auf jeder Seite konnte Manfred mit ständigen Drohungen Unruhe erzeugen, wobei Max dann einen Turm einstellte.
Brett 3: Alexander Stiborek, 1830 - Gerhard Schöpf, 1873   0:1
Gerhard opferte auf h7 einen Läufer. Sein Angriff schlug durch und Alexander musste das HAndtuch werfen.
Brett 4: Thomas Peyer, 1849 - Wolfgang Schweiger, 1831   remis
Die beiden Spielpartner einigten sich auf ein Remis.
Brett 5: Josef Eder, 1791 - Michael Thurner, 1709   remis
Auch hier gab man nach kürzester Zeit Remis.
Brett 6: Alexander Schwab, 1858  - Patrick Schöpf, 1624   remis
Alexander glaubte angeblich, Gerhard Schöpf gegenüber zu sitzen und gab aus Respekt sofort Remis.

---> alle Details!
---> die übrigen Ergebnisse!

KURZMELDUNG: Hoher Sieg der Yokozunas

Noch ohne Details melden zu können: Unsere Yokozunas, stark ersatzgeschwächt, gewinnen gegen Oberndorf/Laufen auswärts mit 1,5:4,5!!!

Erwins Wiedereinstieg

Walter Haselsteiner und Anatol
Lederer (Foto: Gerhard Schöpf)
Weiß am Zug
Über ein halbes Jahr hatte er wegen seiner angeschlagenen Gesundheit keine Turnierpartie mehr gespielt. Letzten Samstag wagte er sich erstmals wieder ans Brett. Die Rede ist von Alt-Sektionsleiter Erwin Müllauer. Als Gegner bekam er gleich einen um 250 Elo stärkeren Gegner zugeteilt, Walter Haselsteiner vom ASK Wastlwirt.

Das erste Diagramm zeigt die Stellung, als Walter mit einer hübschen Kombination Erwin zwei Bauern "abluchste": 16.axb5 axb5 17.Txa8! Txa8
18.Lxc6 b4? (Ta3 wäre besser gewesen) 19.Lxa8 Dxa8

Erwin Müllauer
(
Foto: Gerhard Schöpf)
In der weiteren Folge spielte Erwin wieder ganz gut mit, bis die Stellung im zweiten Diagramm entstand. Hier griff er entscheidend daneben.
Schwarz am Zug
Erwin zog 33. ...Sb6?? statt Txd1+

---> Nun war die Partie sofort entschieden!

Erwin ist auf bestem Weg, wieder "der Alte" zu werden, der manchen elomäßig überlegenen Gegner zum Schwitzen bringen kann.

Freitag, 30. Januar 2015

Vorschau LLA: Oberndorf/Laufen - Yokozuna Uttendorf

Der elostärkste Spieler
Oberndorfs: Hartmut Schiner
Uttendorf und Oberndorf verbindet Schach schon seit Mitte der Siebzigerjahre. 1975 kam es zwischen den beiden Klubs, die beide Meister der regionalen 2. Klassen geworden waren, zum ersten Aufeinandertreffen. Der Sieger sollte in die damals zweithöchste Klasse Salzburgs, die "1.Klasse", aufsteigen dürfen. Wir schafften zwei Siege und spielten ab damals höherklassig und trafen in der Folge mehr als drei Jahrzehnte nicht mehr auf Oberndorf.
Seit etwa sechs Jahren kam es wieder zu regelmäßigen Treffen, teils in der B-Liga, großteils in der Landesliga A. Und meistens bekamen wir Prügel, leider.
Auch in der am Samstag stattfindenden 8. Runde der LLA droht das wieder, denn neuerlich müssen die Yokozunas mehrere Stammspieler vorgeben und Oberndorf liegt in der Tabelle doch deutlich voran.
Unseren "Cracks" alles Gute!

So trat bisher Oberndorf/Laufen in der Saison 2014/15 an:
  3. Six Feet Under O/L-A (EloDS:2133, Wtg1: 26 / Wtg2: 12)
Br.NameEloFED1234567891011Pkt.AnzEloDS
1Frank Emanuel2194AUT1½½½+3.552138
2Schiner Hartmut2236AUT11½114.552142
3Loreth Viktor1849AUT00½000.552106
4CMHinteregger Arthur2198AUT11½½115.062040
5Baumgartner Armin2060AUT½½1.022062
6Reubel Max2074GER0½11½14.062001
7Eder Josef1898AUT11½½3.041639
8WMKWunderl Eva1882AUT½0.512049
9Schwab Alexander1934AUT11.011583
10Stiborek Alexander1899AUT0½½1½2.551962
12Pronold Herbert2038AUT½0.511918
13Friedl Markus1731AUT00.011796

Donnerstag, 29. Januar 2015

Neuwirth - Scharler 0:1


Bei der Begegnung ASK Wastlwirt - Senoplast Uttendorf stand uns mehrmals das Glück zur Seite, so auch in der folgenden Partie:
Das erste Diagramm zeigt die Stellung aus der Partie Gernot Neuwirth, 1741 gegen Walter Scharler, 1774, der mit Schwarz soeben 18. ...f6 gezogen hatte. Der Raumvorteil des Weißen sticht ins Auge, Schwarz kann wegen Platzmangels alle Figuren nur schwer umgruppieren.

Weiß riss nun die Stellung auf. Im Verlauf des folgenden Spiels stand Gernot zeitweise wesentlich besser, verlor in Zeitnot jedoch seinen Vorteil. Nach 37 Zügen, Gernot hatte nur mehr zwei Sekunden auf der Uhr,  konnte Walter mit 37. ...Lc7 die letzte weiße Leichtfigur einsperren (zweites Diagramm), wonach der ASKler das Handtuch warf.

---> die Partie ab Diagramm 1!

Walter Scharler gegen Gernot Neuwirth (Foto: Gerhard Schöpf)