Freitag, 30. April 2010

Matt durch zwei Springer

Ein Endspiel König mit 2 Springern gegen den blanken König ist nicht zu gewinnen. Außer der Gegner hilft kräftig mit ....
Hier ist eine Studie von Paul Heuäcker, wo die beiden Pferde es dennoch schaffen, obwohl (oder gerade weil) der Gegner auch zwei Rössel hat.
Weiß am Zug gewinnt in drei Zügen! Lösung unten!









LÖSUNG:
1. Se5 Sc5
2. Kh8! Nun muss einer der beiden schwarzen S ziehen, wonach der Se5 zum Matchwinner wird.

Donnerstag, 29. April 2010

AUS DER CHRONK: Schülerschach 1990

Alte Fotos vom Schülerschach 89/90, wovon aber keine schriftlichen Unterlagen mehr vorliegen:
Vermutlich eine U14-Siegergruppe: von links Robert Huber (2.?), Michael Thurner (1.!) und Thomas Vorreiter (3.?).

U12-Bewerb: von links Ingo Jäger (1.), Christine Grundner (2.?) und Karin Huber (3.?)

Die nicht vollständige Truppe. Erwin dürfte sich hier in Vertretung von Lois dazugestellt haben ;-)

Mittwoch, 28. April 2010

Feichtner zieht Kandidatur zurück

Ein Lauffeuer ging gestern durch Sofia. Hatte Präsident Feichtner zunächst die 2. Runde zwischen Anand und Topalov eröffnet (siehe Bild oben!), kam es dann zu einem Treffen mit Anatoli Karpov. Die beiden Schachgranden unterhielten sich in einem freundschaftlichen Treffen konstruktiv und eingehend, wonach Thomas Feichtner die Bombe platzen ließ: Er will, dass in die Schachwelt wieder Ruhe einkehrt und zieht deshalb seine Kandidatur um das Amt des Fidepräsidenten zurück. Er  unterstützt ab sofort seinen neuen Freund Anatoli Karpov.
Gefragt über die weiteren Zukunftspläne, gab er sich bedeckt.
Schade für das österr. Schach, das durch einen FIDE-Präsidenten Feichtner enorm aufgewertet worden wäre.
Gut für den USK Uttendorf, der sich nun doch nicht um einen neuen "Präsi" umsehen muss.

Dienstag, 27. April 2010

Betrug beim Schach

Beim heurigen Open in Bad Wörishofen wurde beim Seniorenopen (!) ein Spieler beim Schwindeln ertappt und vom Turnier ausgeschlossen. Dieser hatte sich immer Ratschläge per Handy bzw. Programm am Gerät geholt. Aufgefallen war alles, weil der Spieler dauernd auf die Toilette lief.
Eine interessante Auflistung von verschiedensten Betrugsfällen im Schach findet man ---> auf dieser Seite von Wikipedia.

Montag, 26. April 2010

Exclusives Schachspiel

Für die etwas betuchtere Leserschaft dieses Blogs möchte ich hier etwas Besonderes vorstellen, denn man gönnt sich ja sonst nichts .....

Dieses Schachset ist hergestellt nach dem Design eines Schachsets aus dem Jahre 1977, wo es den begehrten Design Council Award gewann. Damals wurde es zum silbernen Jubiläum der Königin von England, Queen Elisabeth II erstellt. Die Figuren dieses königlichen Silver Jubilee Schachsets haben exakt das richtige Gewicht, damit sie bei der US Schach Föderation zum offiziellen Spielen zugelassen sind. Dieses Gewicht ermöglicht angeblich eine präzise Bewegung und ein beeindruckendes Spielgefühl, auch wenn das komisch klingen mag. Die Spielfiguren kommen je Farbe in einer Buchbox aus Leder, welche auch innen für jede einzelne Figur einen ledernen Platz bietet. Die Figuren sind entweder hergestellt aus solidem Sterlingsilber, oder noch ergänzt mit 5 Mikrometer Gold oder aus reinem Gold. Hergestellt wird dieses Schachset von Geoffrey Parker Luxus Spielen. Es gibt sogar zwei extra Damen, falls diese mal benötigt werden sollten. Die Preise des Silver Jubilee Schach Set von Geoffrey Parker liegen je nach Modell zwischen 53.735 und 62.450 Dollar, was ca 37.000 bis 43.000 Euro entspricht und es ist erhältlich bei Zontik Games.

Sonntag, 25. April 2010

PRESSEBILDER: Thomas Feichtner for President

Die Presseabteilung unseres FIDE-Präsidentschaftskandidaten Thomas Feichtner gab nun erste Fotos zur Veröffentlichung frei.



Thomas Feichtner for President
Ein Klick auf das Bild startet eine Diashow.

Springerendspiel: Naumann A., 2209 - Schneider I., 2497 0:1

Beim Neckar-Open in Deizisau konnte Ilja Schneider, deutscher IM, als Schwarzer am Zug, in der zweiten Runde dieses interessante Endspiel im 92. Zug siegreich beenden:

Samstag, 24. April 2010

Gedanken zum Wochenende

Es gibt nur eine Sache, die der liebe Gott an alle Schachspieler gerecht verteilt hat: Intelligenz.
Oder hat schon jemals jemand einen Schachspieler klagen hören, er verfüge nicht über genügend Intelligenz? Na also.

Aus ---> Das lustige Schachlexikon, Att bis Zatt, von Hartwig Metz

RÄTSEL: Was bedeuten diese Linien?

Was bedeuten diese Linien? Die Lösung findet man weiter unten.









LÖSUNG:
Auf diese Arten kann ein Springer alle 64 Felder des Schachbretts durchwandern, ohne ein Feld zweimal zu betreten.
Das Bild stammt ---> von Wikipedia.

Freitag, 23. April 2010

Unabhängiges, überregionales Personenkomitee "Feichtner for FIDE President" gegründet

Die Welle der internationalen Solidarität, Unterstützung und Begeisterung für den Uttendorfer Kandidaten zur FIDE-Präsidentschaft, Thomas Feichtner, erhält mit der Gründung des unabhängigen, überregionalen und selbstverständlich überparteilichen Personenkomitees "Feichtner for FIDE President" eine organisatorische Plattform. Seine Motive zur Gründung erklärt Werner Lamberger wie folgt: "Die Euphorie, die nahezu überall spürbar ist, muss einen organisatorischen Rahmen erhalten, damit die gesamte positive Energie auf das eine Ziel gebündelt werden kann: Feichtner for FIDE President! Nur so kann der scheinbar übermächtige Gegenkandidat A. K. aus dem Rennen geworfen werden. Ich fordere hiermit alle auf, ihre Sympathie und ihre Unterstützung für Thomas Feichtner öffentlich zu machen - schreiben Sie uns ihre Meinung als Kommentar zu diesem Posting, erklären Sie der Welt, warum Thomas Feichtner die einzige Alternative für das höchste FIDE Amt ist!"

RÄTSEL: Springerzüge

Auf welche Felder des Schachbretts kommt dieser Springer a2 nur in fünf Zügen?

Donnerstag, 22. April 2010

PRESSESPIEGEL "Thomas Feichtner for President"

In der österreichischen Presse wurde die gestrige Bekanntgabe der Kandidatur von Thomas Feichtner mit Überschwang begrüßt. Etwas verhalten, jedoch nicht negativ, war das Echo in der internationalen Presse.

Hier einige Auszüge:

PIRTENDORFER BOTE
Ein Nachbar aus Uttendorf, Schachklub-Obmann Feichtner, will den Schacholymp erklimmen. Sollte das gelingen, wäre dies die Krone für das österr. Schach.

SAALFELDNER SPIEGLEIN
Unsere Jungs aus der Saalfeldner Schachszene hat es teils schon früh nach Uttendorf verschlagen, wo sie, bestens betreut, ihren Weg gegangen sind. Dass jetzt einer der unseren, der langjährige USK-Präsident Thomas Feichtner, das höchste Schachamt der Welt übernehmen will, begeistert. Wir sind stolz auf unseren Sohn und wünschen ihm alles Gute.

WIENER MONATSBLATT
Einer aus der Provinz wagt es, das Amt des FIDE-Präsidenten anzustreben. „Schach ist die Zärtlichkeit der Völker“ – allein dieser Wahlkampfslogan prädestiniert den sympathischen Uttendorfer Präsidenten Feichtner zum hohen Amt.

MOSTLÖCHL, Mitteilungsblatt der Saalfeldner Kampftrinker
Einer der Unseren will hoch hinaus. Unser Tommi will weltweiter Schachkäptn werden. Er ist ein leuchtendes Beispiel, wie viel Kraft Bier verleiht. Prost Tommi! Zeigs ihnen! Unsere Stimmen hast du.


BAYRISCHER LANDCHRONIST
Ein Pinzgauer an der Spitze des Int. Schachverbandes? Darf das sein? Thomas Feichtner aus dem Oberpinzgauer Uttendorf will dorthin.Wer den sympathischen lockeren Menschen bei seiner Pressekonferenz erlebt und seine Visionen staunend vernommen hat, kann ihn nur unterstützen. Da er auch den ramponierten gesellschaftlichen Stellenwert des Gerstensaftes heben will, müssen wir Bayern ohnedies für ihn sein.Darum: Thomas for President!

LO SCACCHISTA
Thomaso Feichtner il nuovo presidente della FIDE? Un Austriaco vuole vincere.

USSR SCHACHMATY
Wodka da - Bivo njet, Karpov da - Feichtner njet! Nastrowje!

DAILY CHESS
A new favorite for the FIDE-President: A young Austrian, Thomas Feichtner, starts to change the chessworld. His vision is great, but Karpov has a good name. We will see!

Mittwoch, 21. April 2010

Pressekonferenz: Thomas Feichtner for President

Am 23. April wird weltweit der "Tag des Bieres" gefeiert. Solange wollte unser Präsident Feichtner nicht mehr warten, um seine Kandidatur für das Amt des FIDE-Präsidenten bekanntzugeben.
Er zelebrierte daher bereits gestern seine Bewerbung, jedoch stilgerecht mit Bier, in einer vielbeachteten internationalen Pressekonferenz beim Tischlerwirt. Hier ein aktuelles Foto von dieser Veranstaltung:
Wie man deutlich erkennt, hat dieser Mann Stil und ein sicheres Auftreten, was seiner Kandidatur sicher förderlich ist. Im Hintergrund sein Wahlkampfmanager, Prof. Tuss.

Da erwächst Ex-Weltmeister Karpov im Kampf um das FIDE-Amt ein Riesenkonkurrent!! Wir bleiben auf dem Laufenden - weitere Berichte folgen!

Dienstag, 20. April 2010

Mattsetzen mit Springer und Läufer

Mattsetzen mit Springer und Läufer können wir - natürlich!??
Nicht nur einmal haben auch prominente Spieler versagt, teils wegen der 50-Züge-Regel, teils wegen Zeitnot.
GM Eduard Gufeld, verdienter Staatstrainer der Sowjetunion mit 2650 Elo, war einer, der seinen Gegner bei einem Turnier in Spanien mit L und S patt setzte.
Ich erinnere mich auch an einen namhaften Salzburger FM, der in den 70er-Jahren das Halleiner-Open als alleiniger Sieger beenden hätte können. S 10.000,- war damals die schöne Preissumme für den Sieg. In Zeitnot schaffte er es aber in der letzten Runde nicht, seinen Gegner mit S und L matt zu setzen und musste dann das Preisgeld teilen....

Montag, 19. April 2010

Aus der Uttendorfer Chronik

Vor 10 Jahren ....
In der 3. Pinzgauer Meisterschaft belegt Klaus Ellmauer bei dem von Uttendorf veranstalteten Turnier mit 6 aus 7 punktegleich mit dem Zeller Sieger Peter Mooslechner den 2. Rang.
Die weitere Reihung: 3. Gerold Stadlober (Zell) 4,5, 4. Klaus Mitteregger (Saalfelden) 4,5, 5. Miro Stojakovic (Saalfelden) 4, 6. Gerald Junger (Bruck) 4, 7. Franz Schachner (Saalfelden) 4, 8. Rudolf Berti (Uttendorf) 4, 9. Alois Grundner vor 10. Walter Scharler (beide Uttendorf), je 3,5  usw.

Vor 15 Jahren ....
Der Schachklub Uttendorf war wieder stark in Klausen vertreten. Siehe Text des Zeitungsausschnittes!
Vor 30 Jahren ....
Die Schachsektion übersiedelt im Herbst 1980. Das Vereinslokal wird vom "Metzgerwirt" zum "Tischlerwirt" verlegt, da erster den Gastbetrieb schloss.

Samstag, 17. April 2010

Das Siegertrio

Die Sieger des Aprilturniers bzw. des Wahlkampf-Auftaktturniers "Thomas Feichtner for President":
von links: Walter Scharler (3.), Werner Lamberger jun. (1.) und Alois Grundner sen. (2.)

Aprilturnier

Das Aprilturnier unseres Klubs wurde gestern spontan umbenannt. Nachdem Präsi Feichtner unter dem Jubel der Anwesenden seine Absicht kundtat, für das Amt des FIDE-Präsidenten zu kandidieren (vom Wahlkampfmanager Tuss gab es sogar Freibier! Danke!), spielten wir das "Wahlkampfauftaktturnier 2010 Thomas Feichtner for President".
Bei diesem Bewerb im Rahmen der Schnellschach-Turnierserie 09/10 waren diesmal 10 Spieler mit einem Eloschnitt von 1823 dabei.
Nach 9 Runden zu 10 Minuten gab es einen souveränen Sieger: Werner Lamberger jun. gewann mit 8,5 Punkten vor Alois Grundner sen. (7) und Walter Scharler (5,5). Letzterer war punktegleich mit Manfred Theußl und Thomas Feichtner, konnte sich aber durch die direkten Partien durchsetzen.
In der Gesamtwertung führt Thomas Feichtner vor Alois Grundner sen. und Werner Lamberger jun.
---> zum detaillierten Turnierergebnis!
---> zum Gesamtergebnis!

Höchste Elozahlen

Die höchste FIDE-Elozahl, die jemals erreicht wurde, gehörte Garry Kasparov: 1999 und 2000 erspielte er zweimal 2851!
Bei den Frauen erzielte Judith Polgar die höchste Rate im Juli 2005: 2735!

Freitag, 16. April 2010

SENSATION: Tomi for president


Nach der Riesenüberraschung, für die der DSB sorgte, Karpov als Fide-Präsidentschaftskandidat aufzustellen, platzte nun eine wahre Bombe. Der USK Uttendorf sendet einen eigenen Kandidaten ins Rennen um das höchste Amt der FIDE: Präsi Thomas Feichtner!
Hier ein erster Aufruf seines Wahlkampfmanagers:

Liebe Schachfreunde!
Wie ihr alle wisst, steht die Wahl des neuen FIDE-Präsidenten an. Als Kandidat steht bisher nur Anatoli Karpov fest.
Wir brauchen eine Alternative! Und
wir haben sie! Bitte unterstützt unseren Präsidenten Thomas Feichtner bei seiner Kandidatur. Er möchte dieses Amt mit Herz, Charme und Methode ausfüllen und das Schach ins neue Jahrzehnt führen.
Es gibt jetzt schon zahlreiche Schachfrauenbünde und Kleintrinkerzentren, die uns mit Unterschriftenlisten überhäufen. Helft uns dabei, dass unser „Prince Charming“ dem Weltschach ein neues Gesicht verleiht.Unser Slogan: „Schach ist die Zärtlichkeit der Völker“
Vielen Dank,

Manfred Theußl (Wahlkampfmanager des Präsidenten)

Donnerstag, 15. April 2010

Schach-Liederbuch

Im Internet fand ich ein Liederbuch aus dem Jahr 1832:
"Tafel-Lieder für die im Jahr 1827 gestiftete Schach-Gesellschaft", herausgegeben in Berlin.

Die erste Strophe des "Preussischen Schachliedes" haben Inge und ich für unseren USK etwas adaptiert. Sie ist nach der Melodie "Freude schöner Götterfunken" zu singen:

Uttendorfer Schachlied
(vor dem Toast auf die Gesundheit des
hochwohlgeb. Präsidenten zu singen)

Schwarz und Weiß, das sind die Farben,
welche unser Herz verehrt.
Siege darauf wir erwarben,
haben unsern Ruhm vermehrt.
Ja, das Schachspiel muss man lieben,
ist bei uns ganz heiß begehrt.
Lasst den Wettkampf uns stets üben,
Siegen ist uns sehr viel wert.

Chor: Seid umschlungen, Millionen,
allen Schächern unsre Hand!
Ruft uns Thomas in den Klub,
rückt an der ganze Spielertrupp.

Mittwoch, 14. April 2010

2.Abschiedsturnier

Beim ---> 2. Abschiedsturnier von Gerald Herndl (er verlässt die Heimat in Richtung Mozambique) waren unter den 27 TeilnehmerInnen auch zwei Uttendorfer. Thomas Feichtner, Startnr. 5 konnte mit 9,5 Pkt. den guten 3.Platz erreichen, Manfred Theußl kam mit 7 Pkt. auf Rang 13.
Das Turnier gewann Löffler Christoph vom ASK Salzburg vor Cardaklija Mirsad,Golling, beide 10½ Punkte.
Alle guten Wünsche auf diesem Weg an Gerald!

Gedankenstützen für Schachschüler

  • Weiße Dame auf weißes Feld - schwarze Dame auf schwarzes, denn Damen sind modebewusst.
  • Springer am Rand ist eine Schand'!
    Springer im Eck ist ein Dreck!
    Springer in der Mitt' ist ein Hit!
  • Der Springer schlägt Haken wie ein Hase: zwei Felder vor, eins zur Seite!
  • Rochade schreibt man "00", weil sie den König an ein stilles Örtchen bringt.
  • Fünffingerregel bei Schachgeboten:
    1) Kann der König die schachbietende Figur schlagen?
    2) Kann eine andere Figur die schachbietende Figur schlagen?
    3) Kann der König aus dem Schach ziehen?
    4) Kann sich eine Figur zwischen König und Schachbieter stellen?
    5) Welche der Möglichkeiten ist die beste? Kannst du nichts mehr machen, streck dem Spielpartner diese Hand mit den 5 Fingern zur Gratulation hin!

Probleme bei Schach im Pinzgau

Seit kurzem ist Schachspielen im Pinzgau nur mehr erschwert möglich.
Grund: Seit der vergangenen Kammerwahl gibt es weniger schwarze Bauern.

Dienstag, 13. April 2010

Schnappschuss

Ein Schnappschuss vom Geburtstagsturnier 2007 wurde bisher zurückgehalten: Erwin und Herbert bei ihrer Partie.

Zur Ehrenrettung Herberts sei jedoch festgehalten, dass er in Wirklichkeit gewonnen hat - aber nicht diese Stelllung ;-)!

Montag, 12. April 2010

Damengewinn - wörtlich genommen

Die SchachspielerInnen haben es ja mit den Damen - zumindest auf dem Brett, wo man theoretisch sogar Frau/Herr von neun Damen sein kann. Dass man beim Schach Geld gewinnen kann, wissen wir alle. Doch ebenso wurden schon echte Damen beim königlichen Spiel gewonnen.
Historisch nicht belegt ist dieser Fall, der sich vor dem Jahre 1000 abgespielt haben soll:
Pfalzgraf Hermanns ältester Sohn Ezzo erhielt am Kaiserhofe zu Aachen seine Erziehung. Obwohl er von niederrangigem Adel war, bekam er Mathilde, die Tochter von Kaiser Otto II.  zur Frau.
Die Annalen des Klosters Brauweiler berichten folgende Anekdote: Der junge Otto III., Bruder von Mathilde, habe Ezzo die Erfüllung des Wunsches, Mathilde zur Frau zu bekommen, zugesagt, wenn dieser ihn im Schach schlage. Ezzo scheint gewonnen zu haben, denn er heiratete Mathilde.

Sonntag, 11. April 2010

Seit wann gibt es Schachturniere?

In einigen Schach-Homepages wird als erstes internationales Turnier das von London im Jahr 1851 bezeichnet (Sieger Adolf Andersen).
Das erste internationales Schachturnier in Deutschland soll 1870 in Baden-Baden stattgefunden haben.
Das erste internationale Schachturnier Österreichs fand im Rahmen der Weltausstellung 1873 in Wien statt. Hier war der Sieger Wilhelm Steinitz.

Im Buch "Schach-Sammelsurium" (Hugo Kastner, Humboldt-Verlag) steht zu lesen, dass das erste internationale Schachturnier der Geschichte bereits König Philipp II. *) von Spanien ("Felipe") veranstaltet hatte. Dieses soll laut Wikipedia 1575 stattgefunden haben. Philipp soll enttäuscht gewesen sein, weil sich die italienischen Spieler den spanischen überlegen gezeigt hatten. Der Sieger Leonardo bekam eine Entlohnung von 1000 Goldstücken.

*) Philipp II., er galt als weltentrückt, umgeben von einem undurchdringlichen Hofzeremoniell, lebte von 1527 bis 1598. Sein Sohn war "Don Carlos", dessen Figur Friedrich Schiller zu seinem gleichnamigen Drama inspirierte. Der Untergang der weltberühmten spanischen Seeflotte "Armada" fiel auch in Philipps Regentschaft.

Spruch zum Wochenende


Schach ist ein See, in dem eine Mücke baden,
aber ein Elefant ertrinken kann.

indisches Sprichwort

Samstag, 10. April 2010

Schachboxen

Vielleicht ließen sich einige unserer turniermüden Klubmitglieder mit der Kombinationsvariante Schachboxen aus der warmen Stube locken?
Diese Sportart gibt es wirklich! Wer sich genauer informieren will, ---> lese hier!
Das Foto stammt dankenswerterweise von wikimedia commons.

Freitag, 9. April 2010

RÄTSEL: Schach-Palindrom


RELIEFPFEILER
EIN NEGER MIT GAZELLE ZAGT IM REGEN NIE.

Palindrome sind Zeichenketten, die auch von hinten gelesen einen Sinn ergeben. Vielleicht findet jemand ein Palindrom, das im weitesten Sinn etwas mit Schach zu tun hat. Einsendungen erbeten an agru01@gmail.com.

Donnerstag, 8. April 2010

Blitzschach um Geld

Blitzschach um Geld - darum ranken sich wahre Sagen. Gar manch armer bzw. glücklicher "Schächerer" soll auf diese Art schon Haus und Hof verloren oder gewonnen haben.
In einigen Klubs ist das Spiel um Geld offiziell verboten. Nicht so im Internet: Hier boomt diese Variante. So kann man auch beim von unseren Spielern häufig frequentierten "schach.de" sein Salär aufbessern. Das "Geld" nennt man hier romantisierend "Dukaten". Auch bei diesem Spiel im stillen Kämmerlein werden sich schon Dramen abgespielt haben.
In einem Feuilleton im Magazin "Die Zeit" schrieb GM Helmut Pfleger einst sinngemäß: "Im München des 15. Jahrhunderts war beim Schachspiel amtlicherseits nur ein Tagesverlust bis zu 24 Pfennig erlaubt."
Vielleicht weiß eine/r der LeserInnen, was man im 15.Jhdt. in München mit 24 Pfenning kaufen konnte?!

Mittwoch, 7. April 2010

14. Neckar Open 2010 in Deizisau - Abschluss

Der Sieger des 14. Int. Neckar-Opens GM Pablo Lafuentes, Argentinien

ENDSTAND IM A-FINALE:
1. GM Lafuente, Pablo 2559 ARG 7.5 (57.0 ) +12,0 Elogewinn
2. Lammers, Markus 2351  GER 7.5 (51.0 ) +26,6
3. IM Miedema, David  2391 NED 7.5 (50.5) +32,7
77. bester Österreicher IM Schneider-Zinner, Harald   2313  5,5 (48) +9,1
295. bester Uttendorfer VM Lamberger, Werner 2064  3,5 (37,5) -12,7
302. KVM Theussl, Manfred 2076  3,5 (34,5) -19,0

B-FINALE
58. bester Österreicher und bester Oberndorfer Hagmüller, Josef  1844  5,5 (35,5) -2,1

Mannschaftswertung (4 Spieler):
1) SC Tarrasch 45 München
2) FC Bayern München
3) Hamburger SK

---> zur offiziellen Homepage des 14. Int. Neckar-Turniers!

Negative Eindrücke von der Team-EM Dresden 2010

Vor wenigen Wochen fand in Dresden die Team-EM statt, wo auch einige österr. Mannschaften am Start waren. Wien 1 kam dabei auf den 8. Platz.
Nun meldete sich der Nestor des österr. Schachs, Dr. Andreas Dückstein, zu Wort und schilderte wenig Schmeichelhaftes:
---> Hier gehts zum Bericht im "Schachblog" unter dem Titel "Wenn alles über den Jordan geht"!
---> zur Turnierseite der Senioren-Mannschafts-EM in Dresden!

Dienstag, 6. April 2010

Das Leiden eines Mannschaftsführers bzw. Das System frisst seine Kinder

In der letzten Ausgabe der Verbandszeitung SIS hatte Konkordiahütte folgenden Leserbrief veröffentlicht:

Als Mannschaftsführer von Tenneck/Konkordiahütte möchte ich eine kurze Stellungnahme zur gemeinsamen Schlussrunde der Landesliga B abgeben. Als Mannschaftsführer habe ich der SIS Heft 26 entnommen, dass (wie aufgrund der Auslosung zu erwarten) Schwarzach den Klassenerhalt in der Staatsliga-B geschafft hat und nur eine Salzburger Mannschaft in die Landesliga A absteigt. Konkordiahütte hatte in der Landesliga B vor der letzten Runde 1,5 Punkte Vorsprung ..... ---> hier geht es zum ganzen Text!

Prinzipiell gebe ich Konkordiahütte recht. Es sollte nicht sein, dass eine Stunde vor Beendigung eines monatelangen Bewerbes derartige Überraschungen präsentiert werden.
In diesem speziellen Fall kann man meines Erachtens nur zwei Dinge machen:
1) ... an Schwarzach appellieren, den Platz in der Bundesliga B nicht aufzugeben
2) ... für die Zukunft eine Tuwo-Änderung beantragen (wo vor allem Konkordiahütte gefordert wäre), in der die Vorschläge von Hr. Wieser umgesetzt werden.

Montag, 5. April 2010

14. Neckar Open (Deizisau) - Runde 8 / Runde 9

Ein Blick aus dem Fenster offenbarte am frühen Morgen - es wird ein trüber Tag werden, in der Schachmetropole Deizisau. Der Himmel bereitete sich wohl in vorauseilendem Gehorsam auf einen tränenreichen Tag vor. Ein Blick in den Spielsaal zeigte dann Erfreuliches - die meisten Kinder und Jugendlichen hatten mittlerweile mehr Punkte als die beiden wackeren Uttendorfer, die Gnade des Schweizer Systems, bei dem immer die punktegleichen gegeneinander gelost werden, sollte also vor weiterem Ungemach schützen.

Naja - nicht ganz, denn mit Stark Sven (ELO 1825) hatte sich doch ein Jugendspieler in unsere Punktegegend verirrt und wurde prompt zum Gegner von Manfred Theussl (Weiß) auserkoren - irgendwie ziehen wir diese Nachwuchstalente an wie die Motten das Licht. Manfred spielte beherzt auf - mit schnellem Dg4 in der französischen Verteidigung. Wieder einmal entstand dann aber rasch der Eindruck, dass Manfreds Gegner die Theorie einen Tick weiter kannte und so kam es bald zu einer Stellung, die Manfreds Rechenkünste entsprechend herausforderte. Exakt zu dem Zeitpunkt, als Manfred darüber nachdachte, eine Figur zu opfern, bot Stark remis an. Manfred überlegte 30 Minuten, rechnete wie ein Computer (die älteren Leser kennen doch sicher noch diese MS-DOS Rechner mit 64 KB Hauptspeicher und einer Taktfrequenz zum selber Mitzählen - um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, diese Art Computer ist hier gemeint), konnte aber letztlich kein klares und vor allem für ihn vorteilhaftes Ende im Variantendschungel erkennen. Daher willigte er schließlich in die Punkteteilung ein. Die anschließende Analyse auf einem Computer der neueren Generation zeigte, dass Manfred's potentielles Figurenopfer von aktuellen Schachprogrammen unter der Kategorie "Einsteller" gelistet wird.

Am Nachbarbrett traf Lamberger Werner (mit Weiß) auf den einzigen Spieler, der in diesem Turnier bisher den vollen Punkt an Manfred Theussl abgegeben hat, Obermeier Michael (ELO 1931). Das weckte in Werner verhaltenen Optimismus. Mit großer Präzision memorierte er die Anfangszüge des Colle-Systems (Zuckertort!!) und kam in Rekordbedenkzeit zum achten Zug. An dieser Stelle, die geneigten Leser wissen das vermutlich, spielt man im Colle-Zuckertort gerne a3 - um lästige Springerausfälle nach b4 zu unterbinden. Im neunten Zug spielen die Schwarzen mit vergleichbarer Wahrscheinlichkeit nicht e5 - denn das hat der Weiße in den vorangegangenen Zügen energisch verhindert. Umso überraschender war es für Werner, als genau dieser an sich gar nicht mögliche Zug von Obermeier gespielt wurde. Mit ungläubigem Kopfschütteln strich Werner's Blick abwechselnd über Partieformular und Schachbrett. Da hatte sich doch tatsächlich ... also das darf doch nicht wahr sein .... da ist doch wirklich von Schwarz ein Abtausch auf d4 eingeschoben worden - wenn man diesen Umstand mal mit angemessener Ernsthaftigkeit in die Zählung der Züge mit einberechnete, dann .... ja dann war die Partie um einen Zug voraus .. oder zurück, je nach dem aus welcher Perspektive man das Phänomen betrachten wollte. Die alles entscheidende Essenz aus dieser Erkenntnis war, dass der Zug Lb2 auf dem Spielbrett noch fehlte - und daher war Werner's Druck auf e5 nicht ausreichend, um den unangenehmen Bauernzug zu verhindern. Werner sah seine Felle bereits erneut im Neckar davon schwimmen. Wie in Trance wurden die nächsten Züge gespielt, von allen Seiten drang im Geiste Manfred's samtweiche, zuckersüße Stimme an sein Ohr (O-Ton Stimme: "gegen ihn hab ich gewonnen"), als Werner von gegenüber plötzlich eine leises "Ich biete Remis!" vernahm. Selbst die phantasiebegabtesten Leser können sich das Frohlocken nicht vorstellen, das über Werner's Gesicht huschte, als er die ganze Tragweite dieser Worte endlich begriff. Da hatte einer doch tatsächlich ein Einsehen und verzichtete auf eine weitere entwürdigende Prügelei - Werner hieß einen halben Punkt auf seinem Punktekonto herzlich willkommen.

Der Italiener, der in den letzten Tagen zum Stammlokal der Uttendorfer Mannschaft erkoren worden ist, hatte aufgrund des Schachturniers den normalerweise am Montag stattfindenden Ruhetag in weiser Voraussicht auf einen anderen Wochentag verlegt. So konnten sich Manfred und Werner ein letztes Mal mit italienischen, in höchster Qualität zubereiteten, Speisen verwöhnen lassen. Für weitere Aktivitäten blieb in der Mittagspause keine Zeit - denn bereits um 14:30 Uhr sollte, dem Wunsch der Organisatoren folgend, die neunte und letzte Runde des Turniers beginnen.

Die Auslosung brachte .... erneut zwei aufstrebende Jugendspieler als Kontrahenten für die Uttendorfer.

Manfred Theussl (mit Schwarz) gegenüber nahm der Schweizer Andre Meylan (ELO 1946) Platz. Noch beim Mittagessen hatten die Uttendorfer erörtert, dass ein schnelles Remis in der Schlussrunde nicht die schlechteste aller denkbaren Möglichkeiten wäre - stand doch auch noch eine gut dreistündige Autofahrt bevor. Obwohl er erwartete, dass der junge Eidgenosse voller Ehrgeiz auch die neunte Partie des Turniers bis zum erkämpften Ende bestreiten wollen würde, bot Manfred nach wenigen Zügen Remis an - worauf der Gegner überraschender Weise sofort einwilligte.

Dem Vorbild seines Vereinskollegen folgend, bot Werner Lamberger (mit Schwarz) gegen Mijatovic Andrea (ELO 1864) ebenfalls zeitig remis an (genau gesagt bot Werner das Remis mit dem Zug an, der in der Eröffnung den Übergang vom theoretischen Wissen zum praktischen Erproben und Hoffen markierte). Es gibt Situationen, in denen es doch tatsächlich ein Vorteil ist, wenn die eigene ELO Zahl die gegnerische deutlich übersteigt. Werner's Remisangebot an Mijatovic war wohl deren eine - die junge Kroatin nahm ohne großes Nachdenken an.

Die Endtabelle weist die beiden Uttendorfer auf den Rängen 291 (Werner Lamberger) und 298 (Manfred Theussl) und damit knappe 300 Plätze hinter dem Sieger, Großmeister Pablo Lafuente, aus - daran kann man schon erkennen, was mit ein bisschen Glück bei diesem Turnier alles möglich gewesen wäre. Für beide Spieler ist das eine Platzierung weit hinter der Erwartung aus der Setzliste. Und so müssen wir, um ein abschließendes positives Resümee des Turniers ziehen zu können ein wenig ausholen: Das 14. Neckar-Open in Deizisau war ein vorbildlich organisiertes Schachevent, das Umfeld, die Spielbedingungen (wir können hier großteils leider nur die Erfahrungen aus der Hall of Shame rekapitulieren) - alles war wunderbar. Die Pizzeria direkt beim Spiellokal ist jedenfalls eine Empfehlung. Ob die Schachbücher, die während des Turniers den Eigentumswechsel zu Manfred oder Werner erfahren hatten, ihr Geld wert sind, wird sich vielleicht beim 15. Neckar Open zeigen. Kurz und knapp: Deizisau war eine Reise wert! Herzlich bedanken möchte sich an dieser Stelle noch Werner für das Geschenk, dass er von Manfred auf der Heimfahrt überreicht bekam - die "Chinese School of Chess" wird einen Ehrenplatz in Werner's Schachbibliothek einnehmen.

(Autor: Werner Lamberger)

Offizielle WM-Site

Ab 21. bzw. 23. April 2010 läuft der Weltmeisterschaftskampf zwischen Viswanathan Anand und Veselin Topalov, wobei sich der Inder "in die Höhle des Löwen" nach Bulgarien wagt.
---> Die offizielle Website ist schon in Betrieb, wobei naturgemäß die meisten Links noch nicht funktionieren!

In der Buchhandlung

Unsere Deizisau-Recken Tuss und Werner lieben Buchhandlungen. Nach ihrer 1.Runde besuchen sie niedergeschlagen eine solche in Deizisau.
"Haben sie ein Buch, wie man Schach-Großmeister wird?"
"Hmm, sehen Sie einmal in der Science-Fiction-Abteilung nach!"

Osterwunsch 2

Ein Osterwunsch: "Nachwuchs" für den Schachklub!

Sonntag, 4. April 2010

14. Neckar Open (Deizisau) - Runde 7

Es war der chinesische Jungspieler Yuan Yizheng (ELO 1810), der Werner Lamberger (mit Schwarz) den Tag endgültig vermieste. Sizilianisch mit 3. Lb5 ist eine Plage an sich, aber dass man die Eröffnung als Schwarzer derartig vermurksen kann, war wohl beiden Spielern vor Beginn der Partie nicht bewusst. Nach einer misslungenen Eröffnung und einem frustrierenden (aber wenigstens kurzem) Mittelspiel fand sich Werner in einem Springerendspiel wieder. Den Unterschied in diesem Endspiel machten ein aktiver weißer König, eine bessere weiße Bauernstellung und ein eingestellter schwarze Bauer. An dieser Stelle sei folgende sehr persönliche Erfahrung Werner's vermerkt: Wenn man so verliert, ist ein punktender Manfredo keine wirklich große Hilfe :-)

Eben dieser Manfred Theussl (mit Schwarz) begann die Partie gegen Stierle Martin (ELO 1972 - und, man höre und staune, kein Jugendspieler) mit der bereits aus dem letzten Turnier erprobten Verbrüderungsstrategie. Ein locker geführter Smalltalk vor der Partie schafft dabei die notwendige Basis, um dann in der Partie nach wenigen Zügen mit einem charmanten Lächeln ein Remis unter Freunden anzubieten. Die Strategie ging so gut auf, dass Stierle im elften Zug Remis anbot und so konnte sich Manfred über den zweiten halben Punkt an diesem Ostersonntag freuen.

Was gibt es sonst aus der Metropole Deizisau zu berichten? Der Buchhändler ließ es sich nicht nehmen, Werner die Abteilung Schach für Anfänger näher zu bringen, Manfred wollte unbedingt chinesisch Essen gehen (Werner lehnte dies kategorisch ab) und die Gerüchte über den Bau einer zusätzlichen Holzhütte durch Mitglieder des Schachklubs Deizisau kamen erneut auf - anscheinend fühlen sich die Spieler im B und C Open durch die unkonventionelle Spielweise mancher Teilnehmer aus dem A Turnier zutiefst irritiert. Was die morgige Heimreise betrifft, ist leider nicht sicher, dass es in Werner's Auto genug Platz für zwei gibt - es kann also gut möglich sein, dass dieser so überaus gut gelaunte Herr Theussl die Heimreise im Zug antreten muss.

(Autor: Werner Lamberger)

PS (Autor Manfred Theussl): Werners Partien gleichen momentan einer Einbahnstraße, auf der einem eine niedliche, kleine chinesische Dampfwalze entgegenkommt. Und - das ist auch gut so - habe heute schon einige Male einen alten Song von Hansi Orsolic für meinen Wernero gesummt :-). Ihr kennt doch die Schnulze "I hob verlurn, wie nur ana verliern kon", komischerweise steht Werner heute mehr auf Pastorales....

14. Neckar Open (Deizisau) - Runde 6

Gerne berichte ich an dieser Stelle von den Heldentaten der Uttendorfer Recken, von großen Siegen, die an den Ufern des Neckar besungen werden. Aber lesen sie selbst .....

Werner Lamberger (mit Weiß) begrüßte am Brett 90 (ja ... in der Hall of Shame) Germer Philipp (ELO 2190) und beschloss bereits im zehnten Zug, im Sinne aktiver Jugendförderung, dem Jungspieler das Thema "vergifteter Bauer" in Klammer "mit Damenfang" eindrucksvoll und einprägsam näher zu bringen. Germer dachte lange nach, konnte in der Kombination aber keine Lücke finden. So wurde in Zug elf die Dame für den Turm gegeben - die Partie währte danach nur mehr wenige unspannende Züge. Germer wird an hand dieser Lehrpartie wohl nie mehr einen vergifteten Bauern schlagen. Werner gratulierte seinem Gegner artig zu dessen überzeugenden Sieg und versprach ebenfalls, derart verseuchte Landwirte in Zukunft unangetastet zu belassen.

Erneut ging eine junge Dame, Mijatovic Andrea (ELO 1864), gegen Manfred Theussl (mit Weiß) auf Punktejagd. Nach der gestrigen Schreckenspartie war Manfred mit einer Mischung aus Energie und Respekt in die Partie gestartet. Die Stellung entwickelte sich für Manfred wunschgemäß (was - der eifrige Leser weiß das bereits seit gestern - durch aus gefährliche Aspekte beinhalten kann), und schließlich war die schwarze Festung reif für den Sturm - in Form eines leicht übereilten Qualitätsopfers. Als der Rauch der Schlacht sich etwas gelegt und die Sicht auf das Spielfeld wieder klarer und deutlicher wurde, erkannte Manfred, dass sich von seinen Mannen (und - im Sinne der Gleichberechtigung - Manninen) nur die weiße Dame an die vorderste Front gewagt hatte. Ohne die Unterstützung der restlichen Truppen war Manfred das Ganze dann doch etwas zu gefährlich, so wählte er den Weg ins Dauerschach und landete damit einen wichtigen halben Punkt gegen das deutsche Frauennachwuchsschach.

In der Pizzeria herrschte feierliche Osterstimmung, was die trüben Gedanken über die verlorenen Punkte schnell verfliegen ließ. Ein paar Späßchen mit neu gewonnenen Bekannten aus der deutschen Schachszene taten ihr Übriges, und so waren beide Uttendorfer rechtzeitig vor Runde 7 wieder in absoluter physischer und psychischer Topform.

(Autor: Werner Lamberger)

Prominente GegnerInnen

Unsere Uttendorfer Gladiatoren durften sich in den Startrunden des 14. Int. Neckar-Opens mit prominenten deutschen SchachsportlerInnen messen. Nur die Dame war nett zu unseren Jungs und gab einen halben Punkt her.
Manfred Theussls Gegner war der frischgebackene Deutsche Meister IM Niclas Huschenbeth, Elo 2404.
Werner Lamberger jun. traf auf den Hamburger Jonathan Carlstedt, Elo 2346.


Werner Lamberger jun. remisierte in Runde 3 gegen WIM Judith Fuchs, Elo 2222.


Ein Danke an den Organisator des Neckar-Opens, Hr. Sven Noppes, der die Bilder zur Verfügung stellte!

Osterwunsch 1

... allen Freunden dieser Webseite
und des Schachklubs Uttendorf!

Remis?

Das folgende Zwiegespräch soll sich in einer Partie zwischen Najdorf und Boleslawski zugetragen haben:
Najdorf: "Remis?”
Boleslawski: “Nein!”
Najdorf nach einiger Zeit nachdenklich: “Spielen Sie auf Gewinn?”
Boleslawski: “Nein!”
Najdorf sofort:“Also doch Remis?”
Boleslawski:“ Nein!”
Najdorf: ”Spielen Sie auf Verlust?”
Boleslawski: “Nein!”
Najdorf: “Ja was wollen Sie denn?”
Boleslawski: ”Spielen!”

Samstag, 3. April 2010

14. Neckar Open (Deizisau) - Runde 5

Neues Spiel, neues Glück - wegen einer verlorenen Partie am Vormittag wirft man nicht gleich die Flinte ins Korn. Erneut saßen die beiden Uttendorfer in der Hall of Shame (naja - man kann nicht alles haben) und harrten der Gegner und -innen die da kommen würden. Nun ist es zwar einerseits schön anzusehen, wie sich die aufblühende deutsche Schachjugend in Deizisau alljährlich ein Stelldichein gibt - aber müssen sich all diese Talente ausgerechnet mit uns Uttendorfern vergnügen?

Manfred Theussl durfte (mit Schwarz) gegen Schäfer Daniela (ELO 1917) antreten. Die Schülerin spielte beherzt und ohne Furcht vor irgendetwas. Es entspann sich eine Variante der französischen Verteidigung und in der Analyse meinte Manfred zur Stellung nach dem 15. Zug: "genau so wollte ich es haben". Nun ja ... man sollte seine Wünsche bis zum Ende und mit allen Konsequenzen durchdenken ... Manfred ging zum entscheidenden Angriff über und spielte Lg4 (wer fürchtet sich schon vor h3?). Nach h3 wich der Läufer zurück auf h5 (wer spielt in so eine Stellung schon g4?). Nach g4 wich der Läufer zurück auf f7. Der weiße g-Bauer indes war nun erst so recht in Stimmung gekommen, er schritt weiter voran und vertrieb den Springer von f6, um sich danach selbstlos auf g6 zu opfern. Die junge Spielerin führte die Steine kompromisslos aggressiv, dass diese Vorgehensweise tatsächlich zum Erfolg führte, ist aber zu einem guten Teil auch einer Fehleinschätzung Manfreds zuzuschreiben. Anstatt die geschwächte weiße Königsstellung gezielt anzugreifen ließ sich Manfred zu einem zweischneidigen Figurenopfer hinreißen. Auf den entscheidenden Zug, der alles retten und die Partie zu Manfreds Gunsten hätte entscheiden sollen, wurde von Schäfer erfolgreich gekontert und nach Auswertung aller für und wider der Stellung musste man zusammenfassend konstatieren: die weiße Stellung war, nicht nur aufgrund der Mehrqualität, gewonnen. An dieser Stelle soll einem Gerücht klar und deutlich widersprochen werden: Nein, es stimmt nicht, dass die Schachfreunde Deizisau damit begonnen haben, neben der Hall of Shame noch einen kleinen Holzschuppen zu errichten!

Nur zwei Bretter weiter traf Werner Lamberger (mit Schwarz) auf einen ebenfalls sehr jungen, ambitionierten Kvetny Mark (ELO 1916). "Er spielt tatsächlich ohne Lg2 gegen meinen Holländer!" dachte sich Werner nach fünf Zügen. Dieser freiwillige Verzicht auf die vermeintlich stärkste weiße Aufstellung sollte nicht lange ungestraft bleiben (dachte sich Werner). Wenn er den Bauern nimmer decken kann, dann nehm ich ihn halt weg (dachte sich Kvetny). Einwenig zu ungestüm - da kann ich den Bauern bei besserer Stellung (Stichwort grottenschlechter Läufer) zurückgewinnen und in ein vorteilhaftes Endspiel abwickeln (dachte sich Werner). Nachdem beide Kontrahenten ihre jeweiligen Gedanken 1:1 aufs Brett gezaubert hatten, fand sich Werner also tatsächlich in einem Endspiel, in dem sein starker, guter Läufer letztlich den Ausschlag zum Sieg gab. Die Abschlusskombination war durchaus sehenswert - doch in Eröffnung und Mittelspiel wäre es für Kvetny wohl mehrfach möglich gewesen, die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden.

Im Anschluss an die Runde war die Stimmung beim Italiener ambivalent und die Frage, ob Schach nun eine wunderbare Freizeitbeschäftigung oder banale Zeitverschwendung ist, konnte nicht einvernehmlich beantwortet werden. Unbestritten war allerdings, dass die Partie Schäfer - Theussl wohl noch Thema des einen oder anderen launischen Analyseabends in heimatlichen Gefilden sein wird (ob das wünschenswert ist oder nicht, darüber gab es leider wieder keine Einigung). Ach ja ... Manfred ist auf der Suche nach Korn ... für seine Flinte :-)

(Autor: Werner Lamberger)

PS von Manfred Theussl (O-Ton): "Es ist wirklich furchtbar, wenn nur er gewinnt!"

14. Neckar Open (Deizisau) - Runde 4

Mit großen Erwartungen starteten die beiden Uttendorfer in den dritten Turniertag in Deizisau. Nur wenige Plätze trennten sie vom begehrten Brett im Hauptsaal. Ein Sieg in der vierten Runde und die Sonne würde scheinen wie noch nie am Neckar.

Theussl Manfred spielte (mit Weiß) gegen Grandadam Nicolas (ELO 2232). Nach 1. e4 - c5, 2. Sf3 - a6 :-) wurden in Manfred schon scherzhafte Erinnerungen wach. So spielt in Vereinsturnieren ab und an unser allseits geschätzer Günter Hahn - vorzugsweise dann, wenn er jemanden zertrümmern will (und wir wissen - er will meistens). Konnte es sein, dass dieser junge Knabe mit den schwarzen Steinen ähnliches mit Manfred vor hatte? War diesem aufstrebenden Jungtalent überhaupt bewusst, dass er einem ausgewachsenen Deutschprofessor gegenüber saß? Da kann man doch nicht einfach drauf los prügeln? Kann man nicht - richtig, und so wählte Grandadam einen ruhigen, unauffälligen Weg zum Sieg. Ein paar Tauschtransaktionen hier, ein paar Drohungen die zu kleineren und größeren Stellungsschwächen führen dort. Ein gut gemeintes Remisangebot von Manfred wurde charmant aber bestimmt abgelehnt. Dann wurden erste handfeste Vorteile (sprich ein Bauer) realisiert. Und während Manfred immer noch ein Remis im Bereich des Möglichen sah, opferte Grandadam eine Qualität, um danach mit einem Bauern unaufhaltsam Richtung Dame zu ziehen. Wie gut, dass es am Nachmittag eine weitere Chance auf Ruhm und Ehre gibt.

Lamberger Werner (mit Weiß) erkannte im Rahmen umfangreicher Vorbereitungsaktivitäten, dass der Viertrundengegner, Maurer Jochen (ELO 2215) ein potentieller Kandidat für Königsindisch mit Lg5 sein würde. Da dieses System in vielen Trainingsstunden mit IM Georg Danner bis in die entlegensten Details trickreicher Varianten und Abspiele auf dem Programm stand, war Werner guter Dinge. Der Plan in wenigen Worte: Werner zögert die Rochade hinaus, um mit einigen Tempi Vorsprung am Damenflügel aktiv zu werden. Zudem hindert der Läufer auf g5 den schwarzen Königsangriff entscheidend. Die Partie hätte eigentlich gar nicht mehr gespielt werden müssen - es konnte nur ein Ergebnis geben. Bei Zug 15 machte Werner eine kurze Zwischenbilanz und musste sich eingestehen - Maurer war hochgradig unkooperativ wodurch von Werner's Plan nur ein Teil umgesetzt worden war: der weiße König war nach wie vor unrochiert. Von einem Angriff am Damenflügel war hingegen nichts zu erkennen, und der verzögerte Königsangriff von Schwarz war kurz vor dem Durchbruch. In dieser Stellung entschied sich Maurer interessanter Weise für einen Generalabtausch und den Übergang ins Endspiel (Weiß: Turm, Springer und sieben Bauern, Schwarz: Turm, Läufer und sieben Bauern). Ein Remisangebot Werner's brachte aufgrund unterschiedlicher Stellungseinschätzungen der beiden Spieler nicht das gewünschte friedliche Partieende. Und auch die extreme Zeitnot von Maurer (bei Zug 40 waren noch 8 Sekunden auf der Uhr) brachten keine Vorteile für Werner. Im Gegenteil, die Stellung wurde mit jedem Zug komplizierter - solange, bis letztlich der erste weiße Bauer das Handtuch warf (der kleine Feigling auf e4). Werner's Gegenspiel war leider nicht mehr als ein Strohfeuer, Bauer um Bauer ging verloren und obwohl in einem wilden abschließenden Hick-Hack auch die schwarzen Reihen deutlich aufgelockert wurden, schaffte es doch einer der schwarzen Landwirte bis zum begehrten Umwandlungsfeld (ironischer Weise war es der e-Bauer, der das Fehlen eines Opponenten schamlos ausnutzte).

Mit null aus zwei war die Ausbeute in Runde 4 also durchaus überschaubar - Mittagessen in der Pizzeria gab es trotzdem :-) - nur die Sonne wollte sich an diesem Tag sicherheitshalber nicht zeigen. Statt dessen begann es um die Mittagszeit leicht zu nieseln.

(Autor: Werner Lamberger)

14. Neckar Open (Deizisau) - Runde 3


Ein Blick in den Turniersaal versetzt den österreichischen Schachfan in neidisches Staunen - die Masse und Klasse an Kindern, Schülern und Jugendlichen, die an diesem Turnier teilnehmen, ist fantastisch. Um seinen Schachnachwuchs muss Deutschland sich wahrlich keine Sorgen machen.

Die Begeisterung über die Erfolge des deutschen Kinder- und Jugendschachs wandelte sich bei Werner Lamberger blitzartig in blankes Entsetzen, als die Auslosung für Runde 3 ein Zusammentreffen mit Judith Fuchs (WIM, ELO 2222) vorsah. Die zwanzigjährige internationale Meisterin war nicht gerade das, was man im allgemeinen unter einem leichten Los versteht. Die junge Dame eröffnete mit e4 und wieder einmal wählte Werner die Sweschnikov-Variante - mit leicht flauem Magen, denn die letzten Begegnungen mit dieser Eröffnung verliefen für Werner alles andere als wünschenswert. Doch heute sollte es anders kommen. Werner erreichte ein vorzügliche Stellung. Als Fuchs im 31. Zug einen Turm abtauschte und Remis bot, beendeten die geschulten Reflexe Werner's die Partie - seine Hand schnellte mit ungeahnter Geschwindigkeit übers Brett. Vielleicht etwas zu früh - die Analyse der Stellung zeigte, dass es für Weiß gar nicht so einfach gewesen wäre, eine brauchbare Fortsetzung zu finden, wenn Werner den Turm auf d3 mit seinem e-Bauern zurücknimmt. Wahrscheinlicher wäre allerdings gewesen, dass Werner auf d3 mit dem Turm zurückgeschlagen hätte - und danach ist die Stellung zwar auch gut, aber wohl eher ausgeglichen (O-Ton Judith Fuchs "Schade ... da hab ich zu früh angeboten").

Manfred Theussl (mit Schwarz) versuchte gegen Obermeier Michael (ELO 1931) sein Glück, doch schon in der Eröffnung kündigte sich erneut ein schwieriger Partieverlauf an. Zug um Zug gefiel Manfred seine Stellung immer weniger und schon geisterten wieder Remisgedanken durch Manfreds grauen Zellen. Allerdings - je weiter sich die Partie ins Mittelspiel fortsetzte (dass die gespielte Eröffnung tatsächlich von der Theorie Beachtung und damit Einzug in einschlägige Schachbücher fand, erfuhr Manfred erst nach der Partie von seinem Gegner - während des Spiels konnte sich Manfred nicht vorstellen, dass schon andere Schwarzspieler den von ihm gewählten Aufbau ausprobiert hatten) desto ungenauer wurde das Spiel von Obermeier. Einer Empfehlung von GM Nunn folgend, nahm Manfred all die Bauern, die Obermeier einstellte, einfach weg. Und als sich zu den zwei Bauern dann auch noch ein Springer gesellte - kompensationslos - durfte Manfred erstmalig das Gefühl des vollen Punktgewinns erleben.

Wir teilten unser Glück zuerst mit dem jetzt ebenfalls lächelnden Buchhändler, dann mit dem Personal der Pizzeria. Weitere Siegesfeiern bleiben allerdings aus - denn morgen früh warten schon wieder zwei starke Gegner.

(Autor: Werner Lamberger)

Zur Turnierwebseite!

Präsis Turniervorbereitungen

Lange geheim gehalten, jetzt aus undichten Quellen doch an das Licht gekommen:
Unser Präsi bereitet sich gemeinsam mit den Yokozunas durch Trampolinspringen auf die Partien vor.
Hier drei Beweisfotos:
Professor Tuss macht es Thomas vor.

Unser Präsident konzentriert sich auf die kommenden Salti.

Nach erstem Einspringen gibt das Trampolin den Geist auf. Siehe Pfeil!
Nun wissen wir, warum unser Präsi vom Preisgeld ein Trampolin kaufen will.

Spruch zum Wochenende


SCHACH IST DER PRÜFSTEIN DES DENKENS.

Johann Wolfgang von Goethe

Freitag, 2. April 2010

14. Neckar Open (Deizisau) - Runden 1 und 2


Runde 1

Wer um 4 Uhr in der Früh aufsteht, um mit dem Zug nach Salzburg zu fahren, muss ein wahrer Fan des Schachsports sein. Wer dann noch 400 Kilometer zu einem Schachturnier fährt, bei dem er als Nummer 250 gesetzt ist, ist wahrscheinlich in seiner Jugend einmal falsch abgebogen. Zumal es in Deizisau ein besonders fieses System für Spieler wie uns gibt, denn wenn du schlecht spielst, musst du in Halle 2 spielen - wir nennen sie gemeinhin die Hall of Shame. Nach den beiden gestrigen Partien befanden wir uns heute - genau eben dort. Aber wie kam es dazu?

Wenn ein Spieler im Alter von 18 Jahren mit circa 2400 ELO durchs Land läuft, dann sagt das schon etwas über die schachliche Stärke dieser Person aus. Wenn selbige Person dann auch noch die Deutsche Meisterschaft gewinnt, mag mancher das als zusätzliches Indiz für gehobene schachliche Fähigkeiten werten. Wenn sich diese Person dann in Runde eins dir gegenüber ans Schachbrett setzt, könnte ein ängstlicher Gegner schon ein leichtes Vibrato in den Händen spüren. Nicht so Manfred Theussl (mit Schwarz), der dem Deutschen Meister Nicolas Huschenbeth auf Brett 43 mit einem selbstbewussten Lächeln vor Beginn zum Titelgewinn gratulierte - und dabei im Geiste schon die Schlagzeilen des nächsten Tages formulierte: "Junges, gut aussehendes Schachtalent aus Österreich entzaubert Deutschen Meister in Runde 1". Um diese Aussage Realität werden zu lassen, opferte Manfred im "Franzosen" eine Springer auf b4 für 2 bedrohlich aussehende Bauern. Um diese Aussage Lügen zu strafen, blockierte Huschenbeth die Bauern, degradierte sie zu Statisten am falschen Flügel und attackierte im Anschluss den schwarzen Monarchen. Es gibt zwei wichtige Momente in der Partie gegen einen prominenten Gegner: 1. den Gewinnzug finden, 2. den richtigen Zeitpunkt zur Aufgabe finden. Zumindest 2. hat Manfred auf den Punkt getroffen.

Wenige Bretter weiter spielte Werner Lamberger (mit Schwarz) gegen den 19 jährigen Hamburger Jonathan Carlstedt (ELO 2346). Werner konnte seinen geliebten Holländer auf's Brett zaubern und ohne Furcht spielte er exakt in dem Moment d5, als Carlstedt genau diesen Zug verhindert zu haben glaubte. Werner fand einen Zwischenzug, der ihm eine ausgezeichnete Stellung sicherte. Entgegen seiner früheren Präferenz bot Werner diesmal nicht Remis, sondern strebte den vollen Punktgewinn an. Wie die Analysen nach der Partie zeigten, währte dieses Streben nur einen Zug lang. Danach spielte zwar Werner weiterhin im festen Glauben an eine Angriffspartie - Carlstedt seinerseits wusste jedoch bereits zu diesem Zeitpunkt, dass es nur mehr ein paar Züge exakter Technik bedurfte, um aus einem Angriffswirbel eine Baustelle zu machen, gegen die sich eine Komplettsanierung der Westautobahn lächerlich ausnimmt. Oder um es mit anderen Worten zu sagen - Werner hat auch den zweiten wichtigen Moment in seiner Schachpartie übersehen.

Da wir uns bereits auf der Anreise nach Deizisau in München für die abzusehenden, kommenden Heldentaten belohnt hatten (Stichwort Hugendubel, Obletter, Bohne&Malz), war das Fehlen eines Buchhändlers am ersten Turniertag kein wirklich großes Problem. Die Pizzeria neben dem Turnierlokal betreibt seine warme Küche nach wie vor bis 23 Uhr - bei unverändert ausgezeichneter Qualität. Das Hotel, in dem wir residieren, bietet alle Annehmlichkeiten. So fehlten uns am ersten Turniertag doch tatsächlich nur zwei lächerliche Punkte zum vollendeten Schachglück.

Runde 2

Dank modernster Technik am Zimmer (gratis WLAN!) kannte die Uttendorfer Armada ihre Gegner für Runde 2 schon vor dem Frühstück. Ein kurzer Blick in die Untiefen Chessbase'scher Historie hatte gezeigt, dass wir dem Unternehmen "Zurück in die Halle der Spitzenspieler" mit gesundem Optimismus entgegensehen konnten.

Manfred Theussl (mit Weiß) erhielt mit Stefan Reitzler einen nicht unerfahrenen, aber der Papierform nach bezwingbaren Gegner zugelost. Was als Evansgambit mit einem Angriffsfurioso, Matt in maximal 25 Zügen und, nach kurzer, charmanter Analyse, grenzenlosem Jubel hätte enden sollen, entpuppte sich nach 4 Zügen als unbeschreiblich trockene spanische Abtauschvariante, ein schwacher Bauer auf e4 (O-Ton Manfred: f4 ist einfach falsch) und reflexartiges Händeschütteln, als Reitzler in wahrscheinlich sehr vorteilhafter Stellung, Remis anbot. Es wird ein weiter und beschwerlicher Weg für Manfred, um aus der Hall of Shame wieder dorthin zu kommen, wo die Sonne immer scheint - in den großen Turniersaal.

Angriff ohne Kompromisse war das Programm, dass Werner Lamberger (mit Weiß) seinem Gegner Heiner Papa (ELO 1872) vorsetzte. Papa wusste zwar die Rochade geschickt zu verzögern, bis Werner die Altersresidenz des eigenen Monarchen ausgewählt hatte (es war die kurze Rochade, mit der Werner hinterlistig "doch kein Königsangriff" flötete). Doch das Unheil am Königsflügel kam dann halt in Form von zwei Springern, die sich aufopfernd auf f5 niederließen. In einem Gewirr aus Matt- und sonstigen Drohungen verlor Papa erst einen Bauern, dann den Faden und schließlich die Dame. Derart unterbesetzt machte es dem scharzen Ensemble keinen Spass mehr und Papa gratulierte Werner zum Sieg.

Der Buchhändler ist mittlerweile in Deizisau eingetroffen, die Pizzeria liefert auch zu Mittag hervorragende Speisen und einer von uns träumt bereits von einem ganz, ganz großen Turnier.

(Autor: Werner Lamberger)

PS von Manfred Theussl: Wie ihr euch vorstellen könnt, ist mir persönlich lieber, wenn Wernero verliert :-)

Zur Turnier-Webseite!


Neckar-Open, Runde 1: Hamburg - Uttendorf 2:0

Superlativen beim 14. Neckar-Open 2010 in Deizisau: Über 740 SpielerInnen in drei Turnieren, 411 davon im A-Turnier, in dem mehr als 100 Titelträger am Start sind!
In der ersten Runde trafen unsere beiden Uttendorfer Schachfreunde auf übermächtige Gegner.
Manfred Theussl (Start-Nr. 250) kämpfte auf Brett 43 gegen den frischgebackenen deutschen Meister IM Niclas Huschenbeth (2404). Etwas dahinter spielte Werner Lamberger jun. als  Startnr. 266 mit Jonathan Carlstedt (2346). Beide Deutsche kommen aus Hamburg und fuhren mit den weißen Steinen ihren Pflichtsieg ein.
Werner und Manfred werden sich nach Möglichkeit hier am Blog mit unregelmäßigen Kurzberichten melden.
---> Hier geht es zur offiziellen Turnierseite!

Aprilscherz

Der gestern angekündigte Spanien-Trainingsurlaub war (leider) ein Aprilscherz. Wäre ja zu schön gewesen.
Eine Liste aller Spieler, die sich angemeldet haben, findet man ---> hier!
Laut APA haben sich zahlreiche österreichische Vereine beim ÖSB und der FIDE beschwert, warum sie, im Gegensatz zu Uttendorf, nicht für das Spanientraining auserwählt wurden. ;-)

Donnerstag, 1. April 2010

Uttendorfer beim 14. Int. Neckar-Open in Deizisau

Beim 14. Int. Neckar-Open in Deizisau spielen (wieder einmal) Uttendorfer mit.
Diesmal treten Werner Lamberger jun. und Manfred Theussl an. Es werden 9 Turnierpartien gespielt (2 Std. für 40 Züge + halbe Stunde), wobei an vier Tagen je zwei Runden zu absolvieren sind. Also eine äußerst anstrengende Angelegenheit!
Wir wünschen viel Erfolg!
---> Hier geht es zur offiziellen Turnierseite!

Trainingslager 2011

EINE MITTEILUNG UNSERES PRÄSIDENTEN
THOMAS FEICHTNER:

Der ÖSB will in Zusammenarbeit mit der FIDE neue Wege im Spielertraining beschreiten. Unsere Schachsektion wurde als ehemaliger Staatsliga-B-Klub mit vielen anderen Vereinen auserwählt, an diesem Förderprogramm teilzunehmen.
Es sind von Klubseite Spieler namhaft zu machen, die in einem vierwöchigen Trainingslager in Spanien im Sommer 2011 (nicht 2010!!) ihre Eloleistung namhaft zu verbessern gewillt sind.

Drei Wochen findet ein intensivstes Schachtrainingsprogramm mit diversen Großmeistern statt, begleitet von einem physischen Förderprogramm. In der vierten Woche wird ein internationales Schachturnier veranstaltet, das zur int. Elowertung gezählt wird.

Und nun kommt der Clou an der ganzen Sache: verbessert man in diesem Turnier seine Eloleistung um z.B. 20 Punkte, so wird auf die Gesamtkosten ein Nachlass von 20% gewährt, bei 32 Punkten 32% usw., wobei ÖSB und FIDE diese Kosten übernehmen. Theoretisch ist also ein Gratis-Traumurlaub möglich.
Auch die Union und unsere Sektion werden einiges zuschießen, was von Fall zu Fall auszuverhandeln ist.
Ich glaube, diese tolle Aktion des ÖSB und der FIDE gehört ausgenützt und ich ersuche euch, alles in Bewegung zu setzen, um teilnehmen zu können.
Die genauen Details (Termin, Kosten, Ort ...) werden noch im Lauf dieses Monats bekanntgegeben.

Ich soll jedoch jetzt schon einmal völlig unverbindlich vorerheben, wer eventuell Interesse hätte, an diesem Trainingsprogramm teilzunehmen. Anmeldungen bitte möglichst umgehend per Mail an thomas.feichtner@sbg.at.

Vielleicht können wir eine starke Crew aufstellen, wäre schön!
lg
Thomas Feichtner eh