Sonntag, 4. April 2010

14. Neckar Open (Deizisau) - Runde 6

Gerne berichte ich an dieser Stelle von den Heldentaten der Uttendorfer Recken, von großen Siegen, die an den Ufern des Neckar besungen werden. Aber lesen sie selbst .....

Werner Lamberger (mit Weiß) begrüßte am Brett 90 (ja ... in der Hall of Shame) Germer Philipp (ELO 2190) und beschloss bereits im zehnten Zug, im Sinne aktiver Jugendförderung, dem Jungspieler das Thema "vergifteter Bauer" in Klammer "mit Damenfang" eindrucksvoll und einprägsam näher zu bringen. Germer dachte lange nach, konnte in der Kombination aber keine Lücke finden. So wurde in Zug elf die Dame für den Turm gegeben - die Partie währte danach nur mehr wenige unspannende Züge. Germer wird an hand dieser Lehrpartie wohl nie mehr einen vergifteten Bauern schlagen. Werner gratulierte seinem Gegner artig zu dessen überzeugenden Sieg und versprach ebenfalls, derart verseuchte Landwirte in Zukunft unangetastet zu belassen.

Erneut ging eine junge Dame, Mijatovic Andrea (ELO 1864), gegen Manfred Theussl (mit Weiß) auf Punktejagd. Nach der gestrigen Schreckenspartie war Manfred mit einer Mischung aus Energie und Respekt in die Partie gestartet. Die Stellung entwickelte sich für Manfred wunschgemäß (was - der eifrige Leser weiß das bereits seit gestern - durch aus gefährliche Aspekte beinhalten kann), und schließlich war die schwarze Festung reif für den Sturm - in Form eines leicht übereilten Qualitätsopfers. Als der Rauch der Schlacht sich etwas gelegt und die Sicht auf das Spielfeld wieder klarer und deutlicher wurde, erkannte Manfred, dass sich von seinen Mannen (und - im Sinne der Gleichberechtigung - Manninen) nur die weiße Dame an die vorderste Front gewagt hatte. Ohne die Unterstützung der restlichen Truppen war Manfred das Ganze dann doch etwas zu gefährlich, so wählte er den Weg ins Dauerschach und landete damit einen wichtigen halben Punkt gegen das deutsche Frauennachwuchsschach.

In der Pizzeria herrschte feierliche Osterstimmung, was die trüben Gedanken über die verlorenen Punkte schnell verfliegen ließ. Ein paar Späßchen mit neu gewonnenen Bekannten aus der deutschen Schachszene taten ihr Übriges, und so waren beide Uttendorfer rechtzeitig vor Runde 7 wieder in absoluter physischer und psychischer Topform.

(Autor: Werner Lamberger)

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