Montag, 15. März 2010
Schachfestival Bad Wörishofen - Abschlussbericht
Werner Lamberger, als Nr. 89 von 192 TeilnehmerInnen gestartet, hat sich sicher mehr als 50% erwartet. Mit seinen 4,5 Punkten kam er auf Platz 104 und blieb damit unter seinen Möglichkeiten.
Erwin Müllauer war als letzter Spieler gesetzt, da er weder eine internationale noch eine deutsche Elozahl vorzuweisen hatte. Er kam in Summe auf für ihn enttäuschende 2,5 Punkte. Nachdem er aber körperlich nicht ganz gesund und das Turnier sehr stark besetzt war, muss er mit diesem Endstand dennoch zufrieden sein.
Zufriedenstellend, aber nicht berauschend waren die 4,5 Punkte von Alois Grundner, womit er seinen Setzplatz 109 auf den Endrang 100 verbessern konnte.
Ein "Danke" an Werner, der täglich ausführliche und launige Rundenberichte lieferte. Danke auch den einzelnen "Kommentatoren", deren Wortspenden uns drei Turnierteilnehmern bald Balsam, bald Salz in den Wunden waren!
Landesliga B - 10.Runde
Gut hingegen halten sich weiterhin die Yokozunas, die sich nach dem knappen Heimsieg gegen Mozart vielleicht in der Schlussrunde noch auf den 3.Gesamtrang vorspielen können.
---> Hier geht es zu den Einzelergebnissen!
Ergebnistipps - Endspurt
Name des Tippers/der Tipperin: ...............................................
Konkordiahütte - Senoplast Uttendorf 1: ...........
Yokozuna Uttendorf - HSG Schattauer Golling: ...............
---> Die Tipps sind hier einsehbar!
---> zu den Spielregeln!
---> zu den Tippübersichten der einzelnen Runden!
Aus der Fide-Eloliste für Österreich
Demnach gibt es in Österreich momentan 1162 international Aktive, darunter insgesamt 141 TitelträgerInnen.
Der Eloschnitt der Top-10 Österreichs beträgt 2494, was weltweit Rang 40 entspricht.
5 Österreicher haben eine Elozahl über 2500, 16 liegen über 2400 und 51 über 2300.
Um unter die Top-100 Österreichs zu kommen, benötigt man momentan eine Zahl von 2272.
---> zur Fide-Elo-Suchmaske!
Sonntag, 14. März 2010
Schachfestival Bad Wörishofen - Runde 9
Letzter Akt auf der großen Schachbühne in Bad Wörishofen. Auch wenn die Uttendorfer mit der Entscheidung um den Turniersieg unmittelbar nichts mehr zu tun hatten, die Partien wurden mit großer Motivation begonnen.
Lamberger Werner (mit Weiß) wählte gegen Grafe Wilhelm (ELO 2193) den gleichen Aufbau wie in Runde 7. Grafe seinerseits wählte nicht den gleichen Aufbau wie Werner's Gegner aus Runde 7, was zu einigen Komplikationen im Spiel des Uttendorfer's führte. Genau gesagt wählte Grafe exakt jene Zugfolge, die die Analysen aus Runde 7 als die beste für Schwarz ergeben hatte. Trotz hartnäckig optimistischer Angriffslust Werner's waren im schwarzen Lager keine Schwächen zu finden. Ob es fair ist, einem optisch einwandfrei vorbereiteten Königsangriff dadurch die Luft aus den Segeln zu nehmen, dass man sich einfach weigert, den König ins Angriffszentrum zu rochieren, soll an dieser Stelle nicht diskutiert werden (Stichwort: Mut kann man nicht kaufen) - effektiv ist die Strategie in jedem Fall. Zwar versuchte Werner eine kurzfristige Verlegung des Angriffszieles, doch Grafe war an diesem Tag eindeutig der Stärkere am Brett. Mit chirurgischer Präzision entfernte er die guten Leichtfiguren des Weißen durch Abtausch, danach - offenbar des Tauschens müde - entfernte er einige Bauern durch Wegnehmen. Um von einer Baustelle Werner's sprechen zu können, war nicht mehr genug Material vorhanden, Grafe fiel auch nicht auf die letzte Finte hinein und Werner gab auf - so grausam kann Schach sein.
In Anlehnung an die vortägige Partie nahm Grundner Alois (mit Schwarz) seinem Gegner, einem der wenigen Jugendlichen bei diesem Turnier, Bolkart Tim (ELO 1778) im Damengambit den c4 Bauern weg. Durch einen weißen Fehlzug konnte Lois den Bauern erfolgreich verteidigen und damit war die Partie im Großen und Ganzen schon entschieden. Bolkart übersah wenige Züge später einen weiteren Bauernverlust und gab entmutigt auf. Damit konnte Lois die erhofften 4,5 Punkte (50%) erreichen.
Die letzte Chance auf einen erspielten vollen Punktegewinn wollte Müllauer Erwin (mit Weiß) gegen Damen Jürgen (ELO 1718) nutzen. Die Kurzfassung der Partie: Es hat nicht sollen sein. Die epische Version: In einer ausgeglichenen Stellung dachte sich ein gegnerischer Springer: "Was so einem Bäuerchen gelingt, das kann ich schon lange! " (der Stammleser memoriere den Bericht der achten Runde, der Gelegenheitsgast werfe einen Blick auf eben diesen) - und sprang in vollendeter Eleganz auf genau das Feld in Erwin's Stellung, das eine Gabel ermöglichte - das war's dann auch - Vorhang zu, Applaus.
Zum Dreierschnapsen nur so viel: alle, die nicht dabei waren, werden die Wahrheit über diese Woche nie erfahren :)
(Autor: Werner Lamberger)
Schachfestival Bad Wörishofen - Runde 8
Schon wieder Samstag - die Turnierwoche vergeht mit rasender Geschwindigkeit. Noch zwei Möglichkeiten, um die erhofften Punkte zu fixieren. Nach diesem kurzen Ausflug in die Theorie der Ergebnismathematik, hier nun der Bericht aus der Praxis.
Grundner Alois (mit Weiß) verlor gegen Makryniotis Konstantins (ELO 1912) im Holländer (Stonewall) schon bald den c4 Bauern, den der Österreich begeisterte Grieche mit großer Leidenschaft verteidigte. Lois hatte zwar immer wieder Möglichkeiten für Gegenspiel, fand aber keinen Weg, um einen entscheidenden Vorteil zu erringen. Schließlich spielte Lois ein Qualitätsopfer und erhielt dadurch die Möglichkeit zum Dauerschach - die Partie endete unentschieden. Wie die nachfolgende Analyse zeigte, hätte Makryniotis dem Remis nur um den Preis eines Endspiels mit einem Minusbauern ausweichen können.
Bad Wörishofen ist traditionell ein Turnier, bei dem der deutsche Blindenschachbund mit einer großen Mannschaft antritt. In dieser Runde wollte es die Auslosung, dass Lamberger Werner (mit Schwarz) gegen einen Vertreter dieser Mannschaft antreten musste. Steinhart Matthias (ELO 1834) spielte einen ambitionierten und aggressiven Sizilianer, Werner versuchte sich mit dem Igel zu verteidigen. Die Dame stellte sich auf a8 ins Eck hinter den weißfeldrigen Läufer auf b7 - etwas schüchtern vielleicht aber nicht ohne Gift. Als Werner die Entwicklung seiner Figuren abgeschlossen hatte, ging er mit dem klassischen Qualitätsopfer auf c3 zum Angriff über. Steinhart gelang es in den nachfolgenden Verwicklungen nicht, einen adäquaten Plan zu finden - erst musste er eine weitere Figur für einen Bauern geben, dann kam der große Auftritt der weißfeldrigen Batterie aus Läufer und Dame. Mit Lh1 beginnend (es drohte Matt auf g2) brach die weiße Stellung zusammen, erst kam es zum Qualitätsverlust, danach geriet Steinhart in ein Mattnetz und gab auf.
Müllauer Erwin (mit Schwarz) konnte die Stellung gegen Wiesbeck Florian (ein Kärntner aus Moosburg mit ELO 1926) nach der Eröffnung ausgeglichen halten. Ein Remis schien bereits in Reichweite, als sich Erwin aus nicht wirklich erklärbaren Gründen von einer Figur trennte - es war nur ein kleines Bäuerchen von Wiesbeck, das mittels Gabel das Kräftegleichgewicht partieentscheidend störte.
Zum Dreierschnapsen nur so viel: das Samstagsdesaster entfiel wegen Müdigkeit der Hauptdarsteller.
(Autor: Werner Lamberger)
Beruf "Endspielstudienkomponist"
Yochanan Afek, er hieß früher "Kopelovic", ist israelischer Schachmeister und einer der weltbesten Komponisten von Schachendspielstudien.
Er wird ziemlich sicher der einzige Weltbürger sein, der in seinem Pass als Beruf "Endspielstudienkomponist" eingetragen hat.
---> Hier sind weitere Informationen über Yochanan Afek zu finden!
Samstag, 13. März 2010
Schachfestival Bad Wörishofen - Runde 7
Freitag, 12. März 2010
Schachfestival Bad Wörishofen - Runde 6
Blind-Simultan-Schach
Koltanowski gilt auch als produktivster Schachkolumnist. Er schrieb über 19.000 (!) Artikel.