Montag, 25. Januar 2016

Wer wagt, gewinnt

Schachfreund Franz Hager hat mir eine Anekdote mit der Überschrift "Schach und Geld" aus der "Schlesischen Zeitung" vom 7. Juni 1909  gesandt, die ich unten überwiegend mit eigenen Worten widergebe.

Dazu eine Vorbemerkung: Der reiche Wiener Baron Albert Salomon Anselm Freiherr von Rothschild war ein "Banker" in Wien. Er war vielseitigst interessiert und engagiert. Unter anderem betätigte er sich auch als Schachmäzen und Präsident der Wiener Schachgesellschaft (später "Wiener Schachklub", der 1938 aufgelöst wurde). Da war Rothschild in seinem Metier, denn er galt als einer der stärksten Schachspieler Wiens.

Baron Rothschild traf sich fast täglich im Wiener Schachklub mit einem etwas spielstärkeren Partner zu einigen Schachpartien, bei denen der Verlierer eine Krone zu zahlen hatte. Obwohl Rothschild als reichster Europäer galt, war er nicht bereit, mit einem höheren Einsatz zu spielen.

Eines Tages fasste sich sein Partner ein Herz und sagte: „Herr Baron, ich muss leider die mir so lieb gewordenen Schachtreffen mit Ihnen aufgeben.“
„Warum?“, fragte Baron Rothschild sehr erstaunt.
„Weil mir die Sache zu wenig rentabel ist. Von den drei Partien, die wir täglich spielen, gewinnen Sie sicher eine. Und da sie die Partie nur zu einer Krone spielen, kann ich im besten Fall nur mit einem täglichen Einkommen von einer Krone rechnen. Meine Zeit ist aber viel teurer. Ich bitte Sie, sich also einen anderen Spielpartner zu suchen.“
Baron Rothschild fand rasch eine Lösung: Er engagierte den ihm so lieb gewordenen Schachspieler kurzerhand für sein Bankhaus und war nun auf diese Weise in die Lage versetzt, tagtäglich mit seinem Untergebenen Schach spielen zu können.

Der Einsatz betrug weiterhin eine Krone...

Sonntag, 24. Januar 2016

Zitat zum Sonntag

Du musst nicht gut spielen, es reicht,
besser zu spielen als dein Gegner.

Samstag, 23. Januar 2016

8.Rd. LLB: Senoplast - Neumarkt II 2:4

Gerhard Schöpf, 1901 - Harald Mayr, 2030                     0:1
Gerhard opferte einen Bauern in der irrigen Meinung, sich besser entwickeln zu können. Dann musste er noch die Qualität geben, um nicht noch mehr Material zu verlieren. Diesen Vorteil ließ sich Harald nicht mehr nehmen.

Alois Grundner, 1941  - Martin Egger, 2013                   1:0K
Martin Egger darf in dieser Klasse nicht mehr spielen, womit sein Brett kampflos w.o. gegeben wurde. Ob er zu Recht noch aufgestellt wurde, wird sich weisen.

Wolfgang Schweiger, 1834 - Patrick Baier, 1911             0:1
Wolfgang konnte bis zur Aufgabe seinen Damenspringer nicht entwickeln. Wegen des Nichtverbundenseins der beiden Türme verlor er dann auch die Partie.

Walter Scharler, 1746 - Walter Fischwenger, 1650         remis     
Walter stand besser. Er hätte mit einem Läuferopfer auf h6 einschlagen können. Laut ersten Analysen wäre die Partie dann gewonnen gewesen.

Rene Sauerschnig, 1438 - Paul Kriechbaum, 1632          remis
Wieder konnte Rene gegen einen wesentlich elostärkeren Spielpartner konsequent zum Remis abwickeln. Da wird im nächsten Jahr wahrscheinlich ein Stammspielerplatz fällig.

Reinhard Fraissl, 1529 - Arnold Kawinek, 1516              0:1
Reinhard hatte ein totales "Blackout". Auf f3 hatte er nicht wie üblich ein Springer stehen, sondern seinen weißen Läufer. Mit dem zehnten Zug ließ er sich von der vom Läufer gedeckten Dame auf h2 matt setzen.

Nachdem Martin Egger nicht mehr spielberechtigt war, wird es interessant, ob die Partie gegen Baier Patrick nicht für uns gewertet werden wird, denn als Stammspieler hätte er nachrücken müssen. Die anderen Spieler waren Ersatzspieler, die hinten beliebig eingesetzt werden können.

---> alle Details!

Steirermen are very good...

Die einzige Siegpartie der Yokozunas im letzten Kampf gegen Ranshofen 1 (3:3) feierte unser "Steirerman" Werner Suess. Er saß auf Brett 3 Gerhard Spiesberger, dem Salzburger Landesmeister des Jahres 2012, gegenüber. Letzterer hatte vor vier Jahren über 2120 Elo und hält momentan bei 2037. Da auch Werner momentan ugf. die gleiche Punktezahl hatte, war von vorneherein mit einem spannenden Kampf zu rechnen. Die beiden erfüllten die Erwartungen und spielten die längste Partie der Begegnung. Gerhard mit Weiß opferte in der Diagrammstellung die Qualität, fand dann aber nicht die stärksten Züge und musste sich nach 66 Zügen geschlagen geben.

---> So lief die Partie ab der Diagrammstellung!

Freitag, 22. Januar 2016

Wie viele Züge lang kann eine Schachpartie laufen?

Die 50-Züge-Regel im Schach lautet:

Die Partie ist remis aufgrund eines korrekten Antrages des Spielers, der am Zug ist, falls 

  • a) er einen Zug, der nicht geändert werden kann, auf sein Partieformular schreibt und dem Schiedsrichter seine Absicht erklärt, diesen Zug ausführen zu wollen, der zur Folge hat, dass dann die letzten 50 aufeinander folgenden Züge eines jeden Spielers ausgeführt worden sind, ohne dass ein Bauer gezogen oder eine Figur geschlagen worden ist, oder  
  • b) die letzten 50 aufeinander folgenden Züge von jedem Spieler abgeschlossen worden sind, ohne dass ein Bauer gezogen und oder eine Figur geschlagen worden ist.
Quelle: Peggy_Marco (Pixabay)
Weil dieses Remis nicht reklamiert werden muss oder darauf vergessen werden kann oder es absichtlich nicht reklamiert wird, kann eine Schachpartie über Gebühr lange dauern.
Würde hingegen die 50-Züge-Regel automatisch in Kraft treten, haben Mathematiker errechnet, wie viele Züge dann im Höchstfall bei einer Partie getätigt werden könnten.

Jetzt rate und dann markiere für die Lösung die nächste Zeile!
5899 Züge ist die Obergrenze.

(entnommen dem interessanten Buch "Damenopfer" des Mathematikers Christian Hesse, Verlag C.H.Beck)

Donnerstag, 21. Januar 2016

7. Rd. der LLB: Die Neumarkter kommen

Quelle: Pixabay
(ClkerFreeVecorImages)
Am Samstag empfangen die "Senoplastler" die zweite Mannschaft der Neumarkter Schachfreunde.
Die Gäste liegen in der Tabelle einen Punkt hinter uns. Aus diesem Grund zählt dieses Ergebnis gegen die Städter aus dem Flachgau praktisch doppelt.
Der Neumarkt-Obmann Martin Egger darf gegen uns nicht mehr antreten, da er sich selber schon siebenmal in der A-Liga aufgestellt hat. Ich rechne mit dem Antreten der gelb markierten Spieler, die elomäßig unseren Mannen gleichwertig sind.

Bisher spielten die Neumarkter mit diesen zwölf SpielerInnen:
Br.NameEloLandFideID1234567891011Pkt.AnzEloDS
2Egger Martin Dr.2068AUT1610341½0½½+½3,062093
3Baier Patrick1952AUT16183001+013,041977
4Kampl Walter1929AUT161009011,011980
5Frank Jeremias1896AUT1623656½11,521861
6Kampl Erich1766AUT1641077½½-1,031837
7Fischwenger Walter1661AUT16112750½0½½1,551885
9Kawinek Arnold1728AUT1622250000½0,541895
10Burgstaller Robert1634AUT16003890½0½1,041826
11Kraft Lena1425AUT1633210½-00,531625
12Kriechbaum Paul1641AUT165367911½010½4,071716
13Pucher Daniel1888AUT164115811,012025
14Preundler Stefan1710AUT16411401½1,521845

Mittwoch, 20. Januar 2016

Die Ranshofener Schachfreunde


Die Schachfreunde aus Ranshofen, die letzten Samstag die weite winterliche Reise zu uns in den Pinzgau auf sich nahmen, allesamt Ersatzspieler - aber starke!
oben von links: Gerhard Spiesberger, Wolfgang Kücher, Josef Ager;
unten: Norbert Frühauf, Wolfgang Söder und Ilia Swanidze;

Dienstag, 19. Januar 2016

Schachecke Jänner 2016


In der ersten "Dorfblattl"-Ausgabe des neuen Jahres findet man wieder eine Schachecke. Dies ermöglichen uns immer wieder die Gebrüder Madreiter vom "Uttendorfer Druck", wofür wir uns herzlich bedanken.

Die kleine Grafik wird durch Anklicken lesbar.

---> Uttendorfer Druck mit "Dorfblattl"-Ausgaben!
---> alle "Schachecken"!

Montag, 18. Januar 2016

Geisterschach

Quelle: Oberbilker Schachverein
In H. J. Hechts neuem Buch "Rochaden" erklärt der Autor unter anderem ausführlich, wie man "Geisterschach" spielt, eine Schachvariante, die mir bisher völlig unbekannt war. Unter ---> "Kriegsspiel" wird diese Spielart auch sehr vereinfacht bei Wikipedia vorgestellt.

Zum Bild (Der Oberbilker Schachverein hat die Verwendung gestattet, danke!): Die beiden Spieler, die versetzt gegenüber sitzen, tragen miteinander eine Geisterschach-Partie aus. Jeder der beiden hat auf seinem Brett lediglich die eigenen Figuren stehen. Die Sicht auf das gegnerische Brett wird durch Trennwände wie aufgestellte Schachbretter verhindert.

Zusatzbemerkung zu den bei Wikipedia erklärten Spielregeln: Ohne einen kompetenten und aufmerksamen Schiedsrichter kann eine derartige Partie nicht regelgerecht ablaufen.

---> Hier ist eine Geisterschach-Partie des sympathischen deutschen Großmeisters nachzuspielen!

Samstag, 16. Januar 2016

LLA, Runde 7: YOKOZUNA UTTENDORF - RANSHOFEN 1 3:3

Kein einziger Stammspieler der Ranshofener unternahm die weite, winterliche Reise nach Uttendorf. Doch auch die zweite Garnitur war uns elomäßig ebenbürtig. So endete die Begegnung mit einem für uns sehr zufriedenstellenden Remis.

Thomas Feichtner, 2117 - Josef Ager, 2080   0:1
Thomas stellte einen Bauern ein und verbrauchte sehr viel Zeit. Altmeister Ager wickelte souverän zum Sieg ab.
Manfred Theußl, 1966 - Wolfgang Kücher, 2071  remis
Ein schönes Spiel von unserem "Manfredo". Bis zum letzten Bauern wurde ein Leichtfiguren-Endspiel ausgekämpft.
Werner Suess, 2049 - Gerhard Spiesberger, 2037   1:0
Werner kam in ein Endspiel mit Mehrqualität und einem Minusbauern. In der längsten Partie der Begegnung kämpften beide verbissen, bis Werner sich schließlich doch durchsetzen konnte.
Herbert Gampersberger, 1966- Ilia Swanidze, 1928  remis
Herbert stand meiner Meinung nach besser und hatte auch mehr Zeit, doch letztlich endete das Spiel unentschieden.
Alois Grundner sen., 1941 - Wolfgang Söder, 1800  remis
Eine harte Partie für mich mit den schwarzen Steinen. Wolfgang bot das Remis an, das ich annahm. In der Analyse fanden wir  Abspiele, die bald für den einen, bald für den anderen gewonnen waren. Eine Sache für "Fritz"!
Michael Thurner, 1722 - Norbert Frühauf, 1949  remis
Ein tadelloses Spiel von Mike, der sogar die bessere Stellung gehabt haben dürfte, gegen einen "alten" Routinier.

---> alle Details!

Wenig Erfreuliches im Schaukasten

Im Schaukasten unseres Klubs sind seit einigen Tagen die beiden folgenden Blätter zu lesen:

  

Wer nicht so schnell zu unserem Schaukasten bei der Dorfkrippe kommt, kann alle Aushänge der letzten neun Jahre hier betrachten: ---> zum digitalen Schaukasten!

Freitag, 15. Januar 2016

Vergebene Chancen

Am Samstag spielte ich gegen Helmut Flatz (ASK Post), seines Zeichens Österreichischer Fernschach-Meister und FS-Landesreferent mit einer int. Fernschach-Elozahl von über 2300. Weiters betätigt sich Helmut als Mannschaftsführer der ASK-Bundesligatruppe. Neben Schach interessiert ihn auch Fußball, wo er immer wieder als Schiedsrichter tätig ist.
Vielseitig: Helmut Flatz

Die im linken Diagramm gezeigte Stellung hatte ich, mit Weiß am Zug, wobei ich leider in schon beginnender Zeitnot nicht die beste Fortsetzung fand. Das zuletzt von Schwarz gezogene Dd5 war nämlich ein grober Fehler.
Fünf Züge später griff ich noch einmal daneben, denn das Spiel wäre wahrscheinlich für mich zu gewinnen gewesen (Werner Lamberger jun., der kiebitzte, hatte die richtige Idee, wie die Partie fortzusetzen gewesen wäre). Doch ich bot ein Remis an, das Helmut, ohne lange zu überlegen, annahm.

Die/der p. t. Leser/in vertiefe sich bei Interesse in diese Stellung!

---> zur Lösung!