VORWORT FÜR NICHTSCHACHSPIELERiNNEN:
Beim Schach gilt die strenge Regel "berührt - geführt!". Das heißt, wenn man eine Figur angreift, muss man auch mit dieser einen Zug ausführen. Wenn eine Figur auf ein neues Feld gestellt und bereits ausgelassen wurde, muss sie dort stehen bleiben.
Wenn man allerdings einen Spielstein, der nicht ordentlich auf seinem Spielfeld steht, zurechtrücken will, sagt man vorher: "Ich rücke die Figur zurecht". Früher war nur die Verwendung des gleichbedeutenden französischen "J'adoube" (gesprochen "schad
ub") üblich und wird auch heute noch oft angewandt.
ANEKDOTE:
In den Siebzigerjahren kamen wir mit unseren Meisterschaftspartien schon bis in die Stadt Salzburg.
Dort hatte ich eines Tages im Cafe Mozart gegen einen mir bis dahin unbekannten Gegner anzutreten. Der Name dieses Herren tut nichts zur Sache, der Spieler ist meines Wissens auch schon gestorben - Gott hab ihn selig!
Im Verlauf der Partie stand ich schon klar auf Sieg, als der besagte Salzburger die Dame angriff und auf ein neues Feld stellte. Nachdem er sie schon ausgelassen hatte, merkte er, dass er sein Prachststück hier verlieren würde, schnappte sie schnell wieder, sagte schüttelreimig "adsch
ub" und stellte sie wieder auf ihr Ausgangsfeld zurück. Anschließend zog er mit einer anderen Figur. Da die Stellung für mich sowieso schon klar gewonnen war, verzichtete ich auf einen Protest und stand auch bald als Sieger fest.
Ein, zwei Jahre später spielte wieder ein Uttendorfer gegen diesen Schachfreund. Und wieder ließ der Salzburger sein "adsch
ub" hören. Seither verwenden Erwin und ich in Blitzpartien manchmal spaßhalber diese "Wechstabenverbuchslung".
Hoffentlich hat es noch niemand gehört, sonst könnte man meinen, wir wüssten es nicht besser....