Sonntag, 7. November 2010
OIBM Bad Wiessee, Runde 8
Noch zwei Runden bis zur Endabrechnung und damit noch zwei Gelegenheiten, das eigene Punktekonto den Erwartungen anzupassen. Da 470 von 470 Teilnehmern dieses Ansinnen teilen, sind Chaos und Enttäuschung vorprogrammiert. Ob sich in diesem Punkt nicht eine allgemeine Schwäche des Turnierschachs in der heutigen Form offenbart?
Brett 97 Kastek Thomas (ELO 2179) gegen Lamberger Werner (Schwarz)
Werner zauberte erneut einen Holländer auf's Brett, verabsäumte aber wohl schon im 6. Zug, sich auf die Zugfolge des Gegners einzustellen. Die schablonenhaft ausgeführten Züge führten Werner gradewegs in eine frustrierende Stellung. Zu gut zum Aufgeben, viel zu schlecht um ein lustvolles Spiel entwickeln zu können. Nach 20 Zügen fällt der erste Bauer, nicht unbedingt gewollt, aber immerhin mit der Aussicht auf etwas aktives Gegenspiel. Doch Kastek pariert alle Drohungen, steckt obendrein einen zweiten Bauern ein und verwertet seinen Materialvorteil zielsicher. Wahrscheinlich die traurigste Vorstellung Werner's in diesem Turnier.
Brett 214 Thurner Mike (Weiß) gegen Berger Siegfried (ELO 1297)
Auch wenn die ELO Zahl heutzutage mit Vorsicht zu genießen ist - die Spielstärke und auch das theoretische Wissen im Bereich der niedrigen Zahlen ist teilweise überraschend hoch - war für Mike das Motto des Tages klar: "Angreifen und siegen". Bereits zum zweiten Mal ergab sich in dieser Woche ein Skandinavier. Nach dem der erste Versuch nicht zufriedenstellend war, hatte Mike seine Zugfolge geschärft und damit erreichte er in dieser Partie eine vorteilhafte Stellung. Als logische Folge ergab sich die Möglichkeit zu einer taktischen Feinheit, die eine Figur und damit auch den Partiesieg einbrachte.
(Autor Werner Lamberger)
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