Dienstag, 7. Oktober 2014

Sieg durch Klappe

Wenn man auf Schachgegner warten muss, die nicht oder verspätet kommen, wie zuletzt bei der Mannschaftsmeisterschaft passiert, hat man Zeit miteinander zu plaudern. Dabei erzählte unlängst Mike folgende nette Geschichte, die ihm ein ehemals schachlich aktiver Elektrohändler berichtet hatte:

Vor etwa 35 Jahren, als unsere Sektion noch, Turnierschach betreffend, in den Kinderschuhen steckte, war das Spiel mit der Schachuhr einigen Klubmitgliedern noch ungewohnt, so auch dem letzten damals aktiven Senior namens WT.
In einem Klubbewerb spielte der noch jugendliche Elektrohändler gegen den Senior. Ersterer verließ das Brett mehrmals, um im Vorraum eine Zigarette zu rauchen. Ihm fiel auf, dass WT immer erst dann die Uhr drückte, wenn er wieder ans Brett kam, nie vorher.
Gefinkelt ließ es unser Elektrohändler nun auf einen Versuch ankommen: Er blieb eine Ewigkeit im Vorraum stehen, verbrachte dort die Zeit mit Rauchen und Geplauder. Als er dann wieder ans Brett ging, kam es wie erwartet: WT drückte die Uhr, deren Klappe aber schon gefallen war.
Der Elektrohändler reklamierte nun wegen Zeitüberschreitung den Sieg für sich. Unser Senior WT maulte: "Ja, wenn du immer so lange wegbleibst! Ich darf ja die Uhr erst drücken, wenn du da bist...."

Wer unserem Senior diese Regel beigebracht hat, ist unbekannt. Man sieht allerdings: Regelkunde ist wichtig!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gibt es eigentlich eine Regel, dass man Mannschaftsführer, die nach 10 Zügen nach einem Remis röhren, hemmungslos verprügeln darf:-) ein geplagter Manfredo

grd hat gesagt…

Diese Regel soll es angeblich geben, wenn nicht, müsste man sie erfinden. Doch diesmal hat unser Präsi nach 11(!!) Zügen remis geboten.