Es war der chinesische Jungspieler Yuan Yizheng (ELO 1810), der Werner Lamberger (mit Schwarz) den Tag endgültig vermieste. Sizilianisch mit 3. Lb5 ist eine Plage an sich, aber dass man die Eröffnung als Schwarzer derartig vermurksen kann, war wohl beiden Spielern vor Beginn der Partie nicht bewusst. Nach einer misslungenen Eröffnung und einem frustrierenden (aber wenigstens kurzem) Mittelspiel fand sich Werner in einem Springerendspiel wieder. Den Unterschied in diesem Endspiel machten ein aktiver weißer König, eine bessere weiße Bauernstellung und ein eingestellter schwarze Bauer. An dieser Stelle sei folgende sehr persönliche Erfahrung Werner's vermerkt: Wenn man so verliert, ist ein punktender Manfredo keine wirklich große Hilfe :-)
Eben dieser Manfred Theussl (mit Schwarz) begann die Partie gegen Stierle Martin (ELO 1972 - und, man höre und staune, kein Jugendspieler) mit der bereits aus dem letzten Turnier erprobten Verbrüderungsstrategie. Ein locker geführter Smalltalk vor der Partie schafft dabei die notwendige Basis, um dann in der Partie nach wenigen Zügen mit einem charmanten Lächeln ein Remis unter Freunden anzubieten. Die Strategie ging so gut auf, dass Stierle im elften Zug Remis anbot und so konnte sich Manfred über den zweiten halben Punkt an diesem Ostersonntag freuen.
Was gibt es sonst aus der Metropole Deizisau zu berichten? Der Buchhändler ließ es sich nicht nehmen, Werner die Abteilung Schach für Anfänger näher zu bringen, Manfred wollte unbedingt chinesisch Essen gehen (Werner lehnte dies kategorisch ab) und die Gerüchte über den Bau einer zusätzlichen Holzhütte durch Mitglieder des Schachklubs Deizisau kamen erneut auf - anscheinend fühlen sich die Spieler im B und C Open durch die unkonventionelle Spielweise mancher Teilnehmer aus dem A Turnier zutiefst irritiert. Was die morgige Heimreise betrifft, ist leider nicht sicher, dass es in Werner's Auto genug Platz für zwei gibt - es kann also gut möglich sein, dass dieser so überaus gut gelaunte Herr Theussl die Heimreise im Zug antreten muss.
(Autor: Werner Lamberger)
PS (Autor Manfred Theussl): Werners Partien gleichen momentan einer Einbahnstraße, auf der einem eine niedliche, kleine chinesische Dampfwalze entgegenkommt. Und - das ist auch gut so - habe heute schon einige Male einen alten Song von Hansi Orsolic für meinen Wernero gesummt :-). Ihr kennt doch die Schnulze "I hob verlurn, wie nur ana verliern kon", komischerweise steht Werner heute mehr auf Pastorales....
2 Kommentare:
Ein Gutes hat dieser Ostersonntag für Manfred: Werner wird heute nicht so laut lachen. Genieße das, Manfred!
Morgen heißt es noch einmal: Volldampf! Alles Gute!
Oh my God !
Ich liebe diese Berichte
LG
capo
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