Freitag, 24. September 2010

Manfredos Spielbericht zu Yokozuna - Ranshofen

Gut Ding braucht Weile - und gut sind sie, die Spiel-Berichte von "Manfredo". Danke!

Steirerblut ist kein Himbeersaft

Mit vollem Kampfgewicht angetreten, konnten wir den Meisterschaftsfavoriten Ranshofen zwar nicht besiegen, aber zumindest ein bisserl ärgern (wenn Brett 3 und 5 auch noch ein bisschen Schachspielen könnten, wäre auch Besseres möglich gewesen :-)).
Auf Brett 1 gab unser Präsi wieder die übliche Vorstellung. Völlig orientierungslos durchstolperte er die Eröffnung, wiegelte dann alles in eine trostlose Ereignislosigkeit ab, die den Gegner fast dazu zwang am Schachspiel selbst zu verzweifeln. Gerhard drückte diese Verzweiflung über das defensive Verhalten seines Gegenübers kurz mit einem resignativen Schnauben aus, Thomas erkannte diese minimale Schwäche blitzschnell und bot Remis. Nachdem Gerhard sichtlich entnervt angenommen hatte, hörte man den Capo nur mehr bierselig tönen, wie geschickt er nicht die Ranshofner Vorbereitungsarbeit torpediert hätte. Capo beweist immer wieder, dass es doch parallele Denkuniversen geben muss. Außerdem stimmt die Mannschaft bedenklich, dass er nach dem 6. Bier die Flüssigkeitsaufnahme einstellte – ist Capo krank, droht neuerlich die Gicht – wir wissen es nicht.
Die Partie auf Brett 2 wurde überwiegend von Wernero gestaltet, indem er seine Schwerfiguren behäbig auf die Königsseite rüberhievte und massive Attacken drohte. Diese konnte sein Gegner jedoch abwehren und bot in einer recht unübersichtlichen Stellung Remis. Werner nahm an und in der späteren Analyse konnte sich sein Gegner relativ solide verteidigen. Trotz der vermeintlichen Kürze der Partie war Werner dermaßen erschöpft, dass er in Anbetracht der Partie auf Brett 4 einnickte und leise sabbernd dahinrüsselte.
Meine Partie fällt unter das Thema „Endspielselbstmorde mit beschleunigtem Anlauf“. Leider. Wenn ich irgendein anderes Hobby hätte, würde ich mich diesem gerne zuwenden. Aber so bleibt wohl nur der Weg von Niederlage zu Niederlage, von Häme zu Häme, von Spott zu Spott. Heul……
Nun aber zu etwas ganz Anderem. Unser Gösser-Glücksbote kam bestens gelaunt in den Pinzgau und war nicht bereit, irgendwelche Gefangenen zu machen. Leider eröffnete er wieder mit c4, was dem Gegner natürlich unendliche Gegenchancen eröffnete. Trotzdem eroberte er eine Qualität und begann dann seinen Gegner zu zermürben. Wie üblich lehnte er die Remisangebote ab, ließ sich auch von Schnarchattacken eines Klubkollegen nicht irritieren und setzte wunderschön Matt. Auch wenn er keine Ahnung vom Biertrinken hat, er hat wieder bewiesen, dass „Steirerblut kein Himbeersaft“ ist.
Heinz schafft es mit Schwarz instinktiv sich in katastrophale Stellungen hineinzumanövrieren. Diesmal traf er noch dazu auf einen Gegner, dem der Wert seiner Figuren relativ „Powidl“ war. Da seine Königsstellung relativ offenherzig war (so wie mehrere Damen auf Renes Hochzeit, wie unser aller Präsi heute noch sabbernd erzählt), nützte auch der Vorteil einer Figur nichts und Heinz streckte die Waffen. Wie Lois herausfand, wäre die Endstellung sogar noch spielbar gewesen – was soll´s, wenn Heinz Weiß hat, werden sich die Gegner wieder warm anziehen müssen.
Grundsolides Angriffsverweigerungsschach auf Brett 6, Mike wird immer sicherer und unserem Capo in der Spielanlage ähnlicher. Bei der anschließenden Geburtstagsfeier jedoch passierte Unfassbares: Mike zahlte eine Runde: 4 gespritzte Apfelsaft, einen Cafe und ein Seiterl. Schön langsam werden wir alt. Vielleicht sollte die Wirtschaft doch daran denken, die Alkomaten wieder abzuschaffen, so kann das nicht weitergehen.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden, es haben sich eh alle sehr bemüht und der Meister in der Landesliga B kann uns sowieso nicht mehr aus :-).

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Mannschaftsführer Lieber Manfred

Es trifft uns alle hart dass du beim Nächsten Mal leider nicht mehr dabei sein kannst - Du musst leider Himbeersaft aus einer Schnabeltasse schlürfen !

Schade

Anonym hat gesagt…

Lieber Manfredo

Wenn du nur halb so gut Schachspielen wie schreiben könntest, ich glaube du wärst schon Supergroßmeister.

Gruß aus der Steiermark

Herbert