Magdalena Mörwald |
Gegen Kinder zu spielen, ist für mich und wahrscheinlich auch für manche andere Erwachsene nicht einfach. Unbewusst unterschätzt man sie doch (zumindest manchmal), andererseits überschätzt man zeitweise auch ihr Können ("Das muss eine ganz neue Eröffnung sein, kenne ich nicht, sieht aber gefährlich aus!"). Gewinnt man, meinen alle Kiebitze: "Na klar, was sonst!" Lässt man aber Punkte liegen, haben die Kids die Lacher auf ihrer Seite.
Schnellschachpartien soll man nicht analysieren. Doch Magdalena hat mich so schön "zerlegt", dass ich das dem p.t. Publikum nicht vorenthalten will:
Diagramm 1 |
1) gedeckter Freibauer
2) Verhinderung der schwarzen Rochade
3) Einbruchsmöglichkeiten auf c6
Gerade der letzte Punkt hatte mich zu meinem letzten Zug Dc2 verleitet (Ich weiß aber nicht mehr sicher, wo meine Dame vorher gestanden war. Ich glaube auf e2.). Es droht c7 und Dc6++.
Magdalena antwortete ganz cool Sg5! Fritz14 schlägt folgendes Abspiel vor, das er mit geringem schwarzen Vorteil bewertet:
Diagramm 2 |
Ich spielte es natürlich schwächer als der Computer und kam schließlich in die Endstellung, ersichtlich im Diagramm 2 (+0,80 für Schwarz). Hier hätte ich mit dem Turm die e-Linie nicht verlassen dürfen.
Nun gab es aber, beide hatten wir nicht mehr allzu viel Zeit, mehrfache Zugwiederholung: Tc2 Ke8, Te2 Kf7, Tc2 Ke8, Te2 Kf7, Tc2 und jetzt plötzlich Kg6!!. Es folgte 1. c7 Tcf8 und ich hätte aufgeben müssen. Ich spielte aber noch 2.c8D Tf4+ 3.Lxf4 Txf4++
Bravo, Magdalena!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen